XV. Einstein als Opfer


FRIEBE, E. (1985): „Wurde Albert EINSTEIN das Opfer der Wissenschaftler seiner Zeit?“,
Zeitschr. „Erfahrungswissenschaftliche Blätter“, München 1985, H. 2, S. 1 - 5


Mileva MARIC und Albert EINSTEIN

Mileva MARIC und Albert EINSTEIN


Wurde Albert EINSTEIN
das Opfer der Wissenschaftler seiner Zeit ?

Ekkehard FRIEBE, München


In seiner Veröffentlichung: „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“ von 1905 [3] definierte Albert EINSTEIN zwei Prinzipien, die er aus damals bekannten Experimenten folgerte (Zitat):

1. Die Gesetze, nach denen sich die Zustände der physikalischen Systeme ändern, sind unabhängig davon, auf welches von zwei relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Koordinatensystemen diese Zustandsänderungen bezogen werden.

2. Jeder Lichtstrahl bewegt sich im „ruhenden“ Koordinatensystem mit der bestimmten Geschwindigkeit V, unabhängig davon, ob dieser Lichtstrahl von einem ruhenden oder bewegten Körper emittiert ist. Hierbei ist Geschwindigkeit = Lichtweg/Zeitdauer, wobei „Zeitdauer“ im Sinne der Definition des § 1 aufzufassen ist. (Ende des Zitats)

Diese Prinzipien wurden seither vielfach durch Experimente bestätigt. Aus noch ungeklärten Gründen wurde allerdings übersehen, daß die von Albert EINSTEIN vorgelegten Berechnungen in derselben Veröffentlichung [3] mehrere mathematische Fehler enthalten, wie u. a. von Gerteis [17] [18], Gulati [19] und Pagels [25] nachgewiesen wurde.

Eine andere Frage ist allerdings, ob diese mathematischen Berechnungen von Albert EINSTEIN selber stammen. Es gibt Indizien dafür, daß diese, zumindest teilweise, von seiner damaligen Ehefrau Mileva MARIC durchgeführt wurden [21], die - im Gegensatz zu Albert EINSTEIN - eine sehr gute mathematische Ausbildung besaß. Es ist nun zu vermuten, daß Mileva MARIC das zweite Prinzip EINSTEINs mißverstanden hat. Denn in der Tat, dieses zweite Prinzip läßt mehrere Deutungen zu.

Das Ergebnis der vorgelegten, fehlerhaften Rechnungen jedoch erlaubt nur eine Interpretation:

„Jeder Lichtstrahl bewegt sich in Bezug auf alle, relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindliche Koordinatensysteme mit einer Geschwindigkeit vom absoluten Betrage V“ (sogenannte „Absolute Konstanz der Lichtgeschwindigkeit“).

Diese Interpretation, die aus dem vorgelegten Ergebnis zwingend folgt, wurde nun von Hermann MINKOWSKI, einem Mathematiker ersten Ranges, im Jahre 1907 aufgegriffen und weiterentwickelt [23] unter Berücksichtigung der in den Jahren 1895 bis 1904 von H. A. LORENTZ herausgebrachten Arbeiten. Hierauf baute Max LAUE nach dem Tode (1909) von MINKOWSKI auf und brachte im Jahre 1911 ein Buch heraus unter dem Titel:

„Das Relativitätsprinzip“ [22]

Dieses Buch bringt zunächst im Zusammenhang mit einer Erläuterung des Relativitätsprinzips der klassischen Mechanik eine eingehende Erörterung der damals bekannten Meßergebnisse, die zu Gunsten der zwei Prinzipien EINSTEINs sprechen. Dann folgt in dieser Arbeit eine umfassende Würdigung der inzwischen zu diesem Thema zusammengetragenen mathematischen Beiträge, insbesondere von LORENTZ, EINSTEIN, MINKOWSKI, PLANCK und SOMMERFELD.

Nun allerdings entwickelte sich eine erstaunliche Verwirrung unter den Wissenschaftlern. Die Experimentatoren bestätigten immer wieder, daß die Prinzipien EINSTEINs zutreffend seien, während die Theoretiker, die das Lesen von Formeln gewohnt waren, ein Postulat der absoluten Konstanz der Lichtgeschwindigkeit als bestätigt ansahen und hieraus erstaunliche Folgerungen ableiteten.

Diese Folgerungen ergeben sich zwingend aus einzelnen von EINSTEIN 1905 [3] vorgelegten Formeln, stehen aber mit seinen beiden Prinzipien im Widerspruch.

Albert EINSTEIN, der sich in der Zwischenzeit vorwiegend mit anderen wissenschaftlichen Untersuchungen befaßt hatte [4 bis 14 und 31], war nunmehr sehr beeindruckt, daß seine Arbeit von 1905 [3] ein solches Interesse fand. Da er andererseits keinen Grund hatte, an den mathematischen Fähigkeiten von MINKOWSKI, PLANCK, SOMMERFELD und LAUE zu zweifeln, entwickelte er eine umfassende philosophische Deutung der inzwischen Bestandteil der Wissenschaft gewordenen Irrtümer. Diese Deutung hat er in dem Buch:

„Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie, gemeinverständlich.“ [15]

niedergelegt, das in den Jahren von 1917 bis heute in zahlreichen Auflagen erschienen ist und viele Gemüter erregt hat. [1]

Aber was konnte Albert EINSTEIN dafür, daß die Fachwelt von damals die mathematischen Fehler in seiner mit 26 Jahren vorgelegten Arbeit nicht erkannt hat? Aus heutiger Sicht muß man wohl sagen:

„Albert EINSTEIN wurde das Opfer der Wissenschaftler seiner Zeit!“

 

LITERATUR:

[1] DISSLER, Walter: „Führt der Glaube an Einsteins Relativitätstheorie zu einer gewissen Art geistiger Invalidität?“, Zeitschrift: „Wissen im Werden“ 1971, H. 1, S. 62 - 69

[2] EHRENBERG, Wolfgang: „Unkonventionelle physikalische Theorien“, PPG- Selbstverlag; Zeitschr. „Erfahrungswissenschaftliche Blätter“, 1984, H. 4, S. 1 - 11

[3] EINSTEIN, Albert: „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“, Annalen der Physik Bd. 17, S. 891 - 921 (1905)

[4] EINSTEIN, Albert: „Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?“, Ann. d. Ph. Bd. 18, S. 639 -641 (1905)

[5] EINSTEIN, Albert: „Zur Theorie der Lichterzeugung und Lichtabsorption“, Ann. d. Ph. Bd. 20, S. 199-206 (1906)

[6] EINSTEIN, Albert: „Das Prinzip von der Erhaltung der Schwerpunktsbewegung und die Trägheit der Energie“, Ann. d. Ph. Bd. 20, S. 627 - 633 (1906)

[7] EINSTEIN, Albert: „Über eine Methode zur Bestimmung des Verhältnisses der transversalen und longitudinalen Masse des Elektrons“, Ann. d. Ph. Bd. 21, S. 583 - 586 (1906)

[8] EINSTEIN, Albert: „Die Plancksche Theorie der Strahlung und die Theorie der spezifischen Wärme“, Ann. d. Ph. Bd. 22, S 180 - 190 und 800 (1907)

[9] EINSTEIN, Albert: „Über die vom Relativitätsprinzip geforderte Trägheit der Energie“, Ann. d. Ph. Bd. 23, S. 371 - 384 (1907)

[10] EINSTEIN, Albert: „Über die elektromagnetischen Grundgleichungen für bewegte Körper“, mit J. LAUB, Ann. D. Ph. Bd. 26, S. 532 - 540 und Bd. 27, S. 232 (1908)

[11] EINSTEIN, Albert: „Über die im elektromagnetischen Felde auf ruhende Körper ausgeübten ponderomotorischen Kräfte“, mit J. LAUB, Ann. d. Ph. Bd. 26, S. 541 - 550 (1908)

[12] EINSTEIN, Albert: „Zum gegenwärtigen Stande des Strahlungsproblems“, Phys. Zeitschr. Bd. 10, S. 185-193(1909)

[13] EINSTEIN, Albert: „Entwicklung unserer Anschauungen über das Wesen und die Konstitution der Strahlung“, Phys. Zeitschr. Bd. 10, S. 817 - 825 (1909)

[14] EINSTEIN, Albert: „Über den Einfluß der Schwerkraft auf die Ausbreitung des Lichtes“, Ann. d. Ph. Bd. 35, S. 898 - 908 (1911)

[15] EINSTEIN, Albert: „Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie, gemeinverständlich“, Vieweg-Verlag Braunschweig 1917

[16] FRIEBE, Ekkehard: „Gibt es einen experimentellen Beweis für die sogenannte „Geschwindigkeitsabhängigkeit der Masse“?“, DPG-Didaktik-Tagungsband 1983, S. 735 - 741

[17] GERTEIS, Martel: „Zeit-Relativität: In zwei Zügen schachmatt?“, Schweizerische Techn. Zeitschr. 1982, Nr. 1, S. 4, 5 und 7

[18] GERTEIS, Martel: „Zeit-Relativität: Kritik unter Beschuß“, Schweizerische Techn. Zeitschr. 1982, Nr. 12, S. 14 - 15

[19] GULATI, S. P. and GULATI, S.: „A Big Howler - Einstein's Theory of Special Relativity“, Delta Publications, 7305, Aram Nagar, New Delhi - 110055, India 1982

[20] GUT, Bernardo: „Immanent-logische Kritik der Relativitätstheorie'', Verlag Rolf Kugler, CH 6317 Oberwil b. Zug, 1981

[21] TRBUHOVIC-GJURIC, D: (1983): „Im Schatten Albert Einsteins - Das tragische Leben der Mileva Einstein-Maric“, 3. Auflage, Bern - Stuttgart

[22] LAUE, Max: „Das Relativitätsprinzip'', Vieweg-Verlag Braunschweig 1911

[23] MINKOWSKI, Hermann: „Die Grundgleichungen für die elektromagnetischen Vorgänge in bewegten Körpern“, Göttinger Nachrichten, Mathematisch-physikalische Klasse, Berlin 1908, S. 53 -111

[24] MURRAY, W. A. Scott: „The roots of relativity“, Zeitschr. „Wireless World“, May 1984, S. 69-72

[25] PAGELS, Kurt: „Mathematische Kritik der speziellen Relativitätstheorie“, Verlag Rolf Kugler, CH - 6317 Oberwil b. Zug, Schweiz 1985

[26] POST, E. J: „What happened to Einstein's papers?“ Zeitschr. „Physics today“, June 1982, Rubrik: „Letters“

[27] SCHMIDT, Wolfgang: „Über das natürliche Regelprinzip“, 1974

[28] THEIMER, Walter: „Die Relativitätstheorie - Lehre, Wirkung, Kritik“, Verlag Francke Bern und München 1977

[29] WALDRON, R. A.: „The Wave and Ballistic Theories of Light - A Critical Review“, Frederick Muller Ltd., London 1977

[30] WEHR, Günther: „Neue Relativitätstheorie'', Verlag Peter D. Lang, Frankfurt/M. - Bern- Cirencester/U.K. 1980

[31] WICKERT, J. (1984): „Albert Einstein mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten“, Verlag Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, Rowohlt Taschenbuch rm 162

Zahlreiche weitere Literatur-Hinweise finden sich vor allem in den unter 19, 20, 22, 25, 28, 29 und 31 genannten Büchern.