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Ekkehard Friebe Ekkehard Friebe ist männlich
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Dabei seit: 23.11.2005
Beiträge: 1154

Das verdr?ngte Ph?nomen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Bereits im Herbst 1998 erschien in "GEGENWORTE - Zeitschrift f?r den Disput ?ber Wissen", herausgegeben von der ?Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften?, folgender, zukunftsweisender Aufsatz von Marco Finetti und Armin Himmelrath unter dem Titel:
"Das verdr?ngte Ph?nomen".

Nachstehend bringe ich einen Auszug aus diesem Aufsatz, der bereits im Internet verf?gbar ist, siehe:
http://www.gegenworte.org/heft-2/finetti2.html



Zitat:


Marco Finetti, Armin Himmelrath: DAS VERDR?NGTE PH?NOMEN
Vom jahrzehntelangen Nicht-Umgang deutscher Wissenschaftler und Wissenschaftsorganisationen mit Betrug und F?lschung in den eigenen Reihen

Als im Fr?hling des Jahres 1997 die ersten Umrisse dessen ans Licht kamen, was seitdem als 'Fall Herrmann/Brach' bekannt ist und den bisher gr??ten F?lschungsskandal der deutschen Wissenschaft markiert, reagierte die scientific community hierzulande mit Fassungslosigkeit und ungl?ubigem Staunen. 'Entsetzt', 'best?rzt' und 'emp?rt' zeigten sich Hochschulen, Forschungsinstitute, Wissenschaftsorganisationen und Wissenschaftler ?ber die offensichtlich gro?angelegten Manipulationen, der beiden Krebsforscher, die beinahe t?glich neue Dimensionen annahmen. "Ich f?hle mich betrogen und besch?mt", bekannte Prof. Dr. Wolfgang Fr?hwald, der Pr?sident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), "ich f?hle mich vor allem f?r die gesamte Gemeinschaft der Wissenschaftler besch?mt". Zum Schock hinzu kam die Furcht vor den Konsequenzen: Einen "ungeheuer gro?en Schaden im Vertrauen der ?ffentlichkeit", bef?rchtete schon bald Prof. Hubert Markl, der Pr?sident der Max-Planck-Gesellschaft, und tats?chlich dauerte es nicht lange, da riefen Zeitungskommentatoren ihren Lesern die Abh?ngigkeit der deutschen Spitzenforschung von den Geldern der Steuerzahler in Erinnerung, warfen Staatsanw?lte neugierige Blicke hinter die Kulissen des Forschungsbetriebs, r?sonierten Politiker ?ffentlich ?ber m?gliche institutionelle Ver?nderungen, mit denen sich ?hnliche Vorkommnisse k?nftig vermeiden lassen k?nnten.

Die Schockierten legten eine gro?e Entschlossenheit an den Tag: Umfassende Aufkl?rung wurde angek?ndigt, und noch bevor die ?ffentlichkeit den Skandal in G?nze erfassen konnte, hatten sich eilends eingesetzte Untersuchungskommissionen: daran gemacht, diese Aufkl?rung zu leisten - energisch und ohne falsche Bescheidenheit: "Wir sind mitten in der Kehrwoche", brachte erneut Hubert Markl die Dinge auf den Punkt, "wir werden nach dem, was jetzt passiert ist, den Besen sch?rfer schwingen, als wir es sonst vielleicht getan h?tten". All diese Reaktionen waren voll und ganz berechtigt, und das nicht nur wegen der Vorf?lle, die ihnen zugrunde lagen. Denn was da Mitte M?rz 1997 zutage trat, war nicht nur der Beginn des bislang gr??ten Betrugs- und F?lschungsskandals in der Geschichte der deutschen Wissenschaft, sondern auch das Ende einer ebenso gern gepflegten wie verh?ngnisvollen Fiktion, mit der Wissenschaftler und Wissenschaftsorganisationen hierzulande sich selbst und die ?ffentlichkeit jahrzehntelang in die Irre gef?hrt und in falsche Sicherheit gewiegt hatten.

Welche Rolle spielen Betrug und F?lschung in der deutschen Wissenschaft? Zugegeben: Es waren nicht viele, die vor dem 'Fall Herrmann/Brach' diese Frage stellten. Wer dies jedoch tat, erhielt von Spitzenvertretern des hiesigen Wissenschaftssystems wie von Wissenschaftlern nahezu immer dieselbe Antwort: So etwas gibt es bei uns praktisch nicht. Die Wortwahl mochte dabei durchaus variieren: Mal war von einem 'vernachl?ssigenswerten Ph?nomen' die Rede, mal von 'einer Erscheinung, die fast nicht ins Gewicht f?llt'. Der Tenor aber war stets der gleiche: Abgeschriebene, gesch?nte, gef?lschte oder frei erfundene Forschungsarbeiten und -ergebnisse waren f?r die deutsche Wissenschaft vor dem Fr?hjahr 1997 kein Thema - und schon gar kein Problem. Allenfalls kleinere Verfehlungen einzelner Forscher habe es hin und wieder gegeben, r?umten die Auskunftswilligeren der Gespr?chspartner ein, und daf?r stand dann unterm Strich das 'praktisch nicht'. Doch auch diese Ausnahmef?lle seien ohne Bedeutung geblieben. Auf der Landkarte der wissenschaftlichen Manipulation war Deutschland der wei?e Fleck. Dies jedenfalls war das Bild, das Wissenschaftler und Wissenschaftsorganisationen hierzulande pr?sentierten, ?ber Jahrzehnte hinweg und mit Erfolg. Doch dieses Bild war falsch. Oder vielmehr: Es war selbst gef?lscht.

(Zitatende)




Lesen Sie bitte weiter unter:

Das verdr?ngte Ph?nomen
http://www.gegenworte.org/heft-2/finetti2.html


Erg?nzend hierzu verweise ich noch im Blog von Frau Jocelyne Lopez auf:

Prof. Dr. Peter Weingart: Ist das Wissenschafts-Ethos noch zu retten?
http://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=372


und in unserem Forum auf:

Prof. Dr. Peter Weingart: Ist das Wissenschafts-Ethos noch zu retten?
http://www.ekkehard-friebe.de/friebeforum/thread.php?threadid=551&startid=11#p57049613231623426



Beste Gr??e Ekkehard Friebe

17.07.2008 12:27 Ekkehard Friebe ist offline Email an Ekkehard Friebe senden Homepage von Ekkehard Friebe Beiträge von Ekkehard Friebe suchen Nehmen Sie Ekkehard Friebe in Ihre Freundesliste auf
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Beiträge: 1154

Re: Das verdr?ngte Ph?nomen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Nachstehend bringe ich einen weiteren Beitrag aus Heft 2 1998 von:

?GEGENWORTE - Zeitschrift f?r den Disput ?ber Wissen?, Seiten 35 bis38,
herausgegeben von der ?Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften".


Zitat:


Etwas frische Luft wird nicht schaden

Eine Clearingstelle f?r die europ?ische Wissenschaft
Die europ?ische Wissenschaftsbeauftragte im Gespr?ch mit Hazel Rosenstrauch


Maaike van der Velde ist Wissenschaftsbeauftragte in der EU, ihre Einrichtung wird w?hrend des deutschen EU-Vorsitzes ihre T?tigkeit aufnehmen. Sie kommt aus Holland, ist mit dem amerikanischen, dem deutschen und skandinavischen Wissenschaftssystem vertraut und bringt Erfahrungen mit Fernstudien auf Internet-Basis mit. Korrekt hei?t sie - vorerst - >Beauftragte f?r die Entwicklung und Pr?fung innovativer Methoden f?r Wissenschaften und Studium in Europa<.


W?hrend wir auf die Vorspeise warten, r?cken die gro?en Grauzonen, die vor der F?lschung liegen, ins Zentrum unseres Gespr?chs. Neben spektakul?ren F?llen, wie dem des deutschen Krebsforscher-Paares, meint Frau van der Velde mit Blick auf die Entwicklungen im Kommunikationsbereich, werden da? T?uschungen, Schwindel, die Benutzung fremder Arbeiten ohne Quellenangabe und falsche Angaben, mit denen Forschungsgelder erschlichen werden, eher noch zunehmen; abgesehen von dem ganz kleinen Bereich der Spitzenforschung sei das heute gar nicht mehr zu kontrollieren. Am F?lschungsthema interessiert meine Gespr?chspartnerin vor allem, da? - nun auch in Deutschland - innerhalb der >scientific community< ?ber Spielregeln, Arbeitsbedingungen und eben auch ?ber unwissenschaftliche Einfl?sse nicht nur auf die Wissenschaft, sondern auf die Wissenschaftler diskutiert wird. ?Es sind [im Zusammenhang mit F?lschung] einige beachtliche Erkenntnisse zutage gef?rdert worden, viele Gremien und Institutionen und Kommissionen haben sich mit dem Problem herumgeschlagen. Ich kann mir vorstellen, da? noch viel mehr Gedanken als in den Kommissionsberichten in den K?pfen der Individuen stecken. Vieles davon geht verloren, manches wird vergessen, weil es zu m?hselig ist, innerhalb der vorhandenen Strukturen etwas zu ?ndern. Die Leute sind alle sehr besch?ftigt und froh, wenn sie wieder zu ihren Hauptgesch?ften, der Wissenschaft, zur?ckkehren k?nnen - ich sammle das. Vieles von dem, was jetzt ?ber Publikationspraxis, Nebengesch?fte, Abh?ngigkeiten und Verst??e gegen einen omin?sen Ethos diskutiert wurde, haben doch alle innerhalb des Wissenschaftssystems l?ngst gewu?t. Wenn das nicht einschl?ft, w?re diese Art der Betrachtung von Wissenschaft eine Chance. Ich w?rde gern dazu beitragen, da? dieser selbstkritische Blick auch andere Themen erfa?t.?

(Zitatende)




Lesen Sie bitte weiter unter:

Etwas frische Luft wird nicht schaden
http://www.ekkehard-friebe.de/Velde-Rosenstrauch---Frische-Luft.pdf



Beste Gr??e Ekkehard Friebe

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Ekkehard Friebe am 20.07.2008 11:21.

20.07.2008 10:58 Ekkehard Friebe ist offline Email an Ekkehard Friebe senden Homepage von Ekkehard Friebe Beiträge von Ekkehard Friebe suchen Nehmen Sie Ekkehard Friebe in Ihre Freundesliste auf
 
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