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sammylight
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Dabei seit: 19.11.2006
Beiträge: 340

Physik im Wandel Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Physik im laufe der Zeit wandelt. W?hrend an der "Spitze der Forschung" ein sehr rascher Informationsgewinn stattfindet, ist in den Grundlagen scheinbar seit 50 Jahren im Grunde alles gleich geblieben. Ich finde es daher immer wieder interessant zu beobachten, welche drastischen ?nderungen fast unbemerkt auch manchmal im Grundlagenverst?ndnis auftreten k?nnen.
Eine gro?e ?berraschung war es beispielsweise f?r mich, zu erfahren, dass man heute keine "relativistische Masse" mehr in dem Sinne eines Massezuwachses verwendet. War es doch genau dieses Konzept, dass zumindest vor 15 Jahren noch in der Schule gelehrt wurde.

Ein anderer Punkt der mir in letzter Zeit aufgefallen, der vielleicht auch andere interessiert. Ich besitze das Buch "Bergmann Sch?fer, Lehrbuch der Experimentalphysik, Band III Optik, Auflage 1972".
Hatte ich noch in der Schule gelernt, dass es im Fall von Licht einen Welle - Teilchen Dualismus gibt, was bedeutet dass man Licht manchmal als Welle und manchmal als Teilchen ansehen muss, liest man bereits in diesem alten Buch

Zitat:


W?hrend aber fr?her die Antithese Welle oder Korpuskel bestand, hat die heutige Physik die Aufgabe vor sich, zu erkl?ren, wie Welle und Korpuskel gleichzeitig miteinander bestehen k?nnen.


In der Auflage von 1993 in dem gleichen entsprechenden Buch hei?t es bereits

Zitat:

Die Quantenmechanik, urspr?nglich f?r die Atomphysik formuliert, l??t sich auf das elektromagnetische Strahlungsfeld ?bertragen und wird dann Quantenelektrodynamik genannt. Sie ist in den letzten Jahren sehr weit entwickelt worden und durch zahlreiche Experimente auch quantitativ best?tigt worden, so da? an ihrer G?ltigkeit kein Zweifel besteht. Sie ist imstande, alle experimentellen Ergebnisse der Optik, also die Wellen- und Korpuskeleigenschaften des Lichts, quantitativ zu beschreiben. Es ist daher eigentlich nicht richtig, vom Dualismus Teilchen-Welle beim Licht zu sprechen; denn das Licht ist weder das eine noch das andere, sondern etwas drittes, was durch die Quantenelektrodynamik beschrieben wird.


Ich bin gespannt wie lange es dauern wird, bis sich die ?berfl?ssigkeit des Begriffs "Teilchen-Welle Dualismus" auch bis in die Schulen herumgesprochen haben wird.

__________________
The fact that one theory is consistent and the other is not does not neccessarily mean that the former is more accurate than the latter.

J. W. Goodman, Introduction to Fourier Optics

19.07.2007 13:44 sammylight ist offline Email an sammylight senden Beiträge von sammylight suchen Nehmen Sie sammylight in Ihre Freundesliste auf
Nunja
Routinier


Dabei seit: 03.12.2005
Beiträge: 383

Re: Physik im Wandel Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Der Begriff Welle-Teilchen-Dualismus beschreibt eigentlich exakt das was hier auch in dem Zitat formuliert wird "etwas drittes etwas anderes". Ich sehe da keinen Fortschritt in der Modellierung, nur vertiefende sprachliche Verneblung mit Hinweis auf die Quantenelektrodynamik. Eine qualitativ belastbare Aussage, was denn jetzt neu sein soll, w?re da schon interessant. Das ist ja wie bei den Gesellschaftswissenschaften, da nennt man altbekanntes Gruppentheorie und schon freut sich die Gemeinde.

F?r mich w?re es eher erfreulich wenn die Physik aufh?ren w?rde optische Darstellungm?glichkeiten eines Sachverhaltes mit der Sache selbst zu verwechseln.

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"Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis daf?r, dass sie nicht absolut absurd ist." - Bertrand Russell

20.07.2007 21:15 Nunja ist offline Email an Nunja senden Beiträge von Nunja suchen Nehmen Sie Nunja in Ihre Freundesliste auf
 
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