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Re: Herausforderung f?r den gesunden Menschenverstand |
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Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 20.06.2006 08:54 Uhr:
Das ist hier, genauso wie beim Glauben an die Relativit?tstheorie:
- Autorit?tsgl?ubigkeit
- Opportunismus
- Ph?nomen ?Des Kaisers neue Kleider?
- Duckm?usertum
Ist doch nicht schwierig zu erkennen, oder? |
Nein, Frau Lopez, in diesem Falle ist es ausnahmsweise mal nicht so. Zwar wu?te schon Eugen Roth:
"Die Wissenschaft, sie ist und bleibt, was einer ab vom andern schreibt"
Doch keine Regel ohne Ausnahme!
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PS von Jocelyne Lopez:
Herr Derksen, ich bin in Ihren Beitrag reingekommen, um zu versuchen, einen Formatierungsfehler in der Seite 11 zu korrigieren.
Der Fehler steckte aber nicht in diesem Beitrag. Sorry. Ich habe also nichts ge?ndert.
__________________ ?Wir stecken tief in der Dekadenz; das Sensationelle gilt, und nur einem str?mt die Menge noch begeistert zu: dem baren Unsinn.?
(Theodor Fontane)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Jocelyne Lopez am 22.06.2006 12:33.
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22.06.2006 07:12 |
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Donna
Eroberer
Dabei seit: 15.12.2005
Beiträge: 66
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22.06.2006 11:07 |
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Re: Herausforderung f?r den gesunden Menschenverstand |
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Norbert Derksen schrieb am 22.06.2006 00:46 Uhr:
Zitat: |
Ekkehard Friebe schrieb am 18.06.2006 12:10 Uhr:
Ergebnis:
Die Gewinnwahrscheinlichkeit ist 50:50, wie es Jocelyne Lopez anfangs schon intuitiv erkannt hatte und wie es auch Donna zutreffend best?tigt hat. |
Leider haben Sie in diesem Punkte nicht recht, Herr Friebe.
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Leider haben Sie in diesem Punkte nicht recht, Herr Derksen.
Der Versuchsaufbau lockt n?mlich die interessierten Beobachter in eine Falle der Logik durch Verschiebung der zwei Perspektiven ?Individuell / Statistik? bzw. ?einmaliges Spiel / Wiederholung von Spielen?. Dabei ist jedoch die Fragestellung ganz klar auf der individuellen Ebene gestellt worden:
Zitat: |
MontyHall schrieb am 08.06.2006 20:36 Uhr:
Wie soll der Kandidat sich entscheiden, um seine Gewinnchance zu maximieren? |
Hier ist die L?sung ganz eindeutig:
- Der Kandidat hat eine Gewinnchance von 50:50 bei seiner einmaligen blinden Wahl zwischen zwei Objekten: Er gewinnt oder verliert sofort nach seiner einmaligen blinden Wahl, ohne Wiederholungsm?glichkeit.
- Bei einer beliebigen Wiederholung von Spielen oder bei dem gemeinsamen Vorgehen einer Gruppe von Spielern ist die Gewinnchance der Gruppe der Spieler bei diesem besonderen Versuchsaufbau tats?chlich 2/3.
Zitat: |
Norbert Derksen schrieb am 22.06.2006 00:46 Uhr:
Wenn Ihnen dieses im Grunde einfache Logikproblem wider Erwarten tats?chlich Schwierigkeiten bereitet, sollten Sie es beispielsweise mit Spielkarten simulieren und so experimentell nachvollziehen. |
Bei einer Kartenspielsimulation m?sste das Spiel vielleicht so aufgebaut werden, damit die individuelle Ebene ersichtlich wird:
In einem Kartenspiel sind 10 Mal so viele K?nige vorhanden als andere Karten, und es geht darum f?r einen Spieler einen K?nig zu ziehen.
Ein Spieler steht letztendlich vor zwei gedeckten Karten, wobei er jedoch durch Hinweis eines Moderators mit Sicherheit wei?t, dass eine davon ein K?nig ist.
Seine Gewinnchance ist 50:50 und ist nicht zu optimieren.
Das ?Ziegenspiel? ist eine geschickte T?uschung der Logik durch k?nstliche Verschiebung und Vermischung von zwei Perspektiven: Die individuelle Perspektive und die statistische Perspektive bei einer beliebigen Wiederholung von Spielen oder bei der gemeinsamen Strategie einer Gruppe von Spielern.
Und wie wir alle wissen, Perspektivwechsel t?uscht manchmal die Menschen.
Liebe Gr??e
Jocelyne Lopez
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Jocelyne Lopez am 22.06.2006 12:21.
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22.06.2006 11:08 |
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Re: Herausforderung f?r den gesunden Menschenverstand |
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Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 22.06.2006 10:08 Uhr:
Zitat: |
Norbert Derksen schrieb am 22.06.2006 00:46 Uhr:
Zitat: |
Ekkehard Friebe schrieb am 18.06.2006 12:10 Uhr:
Ergebnis:
Die Gewinnwahrscheinlichkeit ist 50:50, wie es Jocelyne Lopez anfangs schon intuitiv erkannt hatte und wie es auch Donna zutreffend best?tigt hat. |
Leider haben Sie in diesem Punkte nicht recht, Herr Friebe.
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Leider haben Sie in diesem Punkte nicht recht, Herr Derksen.
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Doch, Frau Lopez, habe ich. Ich wette mit Ihnen jeden Betrag, den Sie bestimmen d?rfen.
Mich wundert daran eigentlich nur, da? auch sonst klar denkende Leute mit diesem einfachen Problem Schwierigkeiten haben k?nnen.
Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 22.06.2006 10:08 Uhr:
Zitat: |
MontyHall schrieb am 08.06.2006 20:36 Uhr:
Wie soll der Kandidat sich entscheiden, um seine Gewinnchance zu maximieren? |
Hier ist die L?sung ganz eindeutig:
- Der Kandidat hat eine Gewinnchance von 50:50 bei seiner einmaligen blinden Wahl zwischen zwei Objekten:
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Falsch! Bei einem Wechsel verdoppelt der Kandidat seine Gewinnchance von 1/3 auf 2/3. Damit hat er seine Chance maximiert, was die Aufgabe war. Was individuell richtig ist, wei? nat?rlich niemand, sonst m??te die Chance ja 3/3 sein.
Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 22.06.2006 10:08 Uhr:
Zitat: |
Norbert Derksen schrieb am 22.06.2006 00:46 Uhr:
Wenn Ihnen dieses im Grunde einfache Logikproblem wider Erwarten tats?chlich Schwierigkeiten bereitet, sollten Sie es beispielsweise mit Spielkarten simulieren und so experimentell nachvollziehen. |
Bei einer Kartenspielsimulation m?sste das Spiel vielleicht so aufgebaut werden, damit die individuelle Ebene ersichtlich wird:
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Dazu k?nnte man, wie schon vorgeschlagen, einen W?rfel verwenden, oder man spielt zu zweit: Der eine legt als Moderator in Abwesenheit des anderen ein As und zwei Bauern umgekehrt auf den Tisch. Der andere wird als Kandidat hereingerufen und soll das As finden, wobei er nach seiner ersten Wahl und Aufdeckung eines Bauern durch den Moderator wechseln darf, aber nicht mu?. Je ?fter Sie das Spiel spielen, desto besser verifizieren Sie die korrekt errechnete Wahrscheinlichkeit, um welche es allein ging.
__________________ ?Wir stecken tief in der Dekadenz; das Sensationelle gilt, und nur einem str?mt die Menge noch begeistert zu: dem baren Unsinn.?
(Theodor Fontane)
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22.06.2006 20:03 |
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Re: Herausforderung f?r den gesunden Menschenverstand |
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Zitat: |
Donna schrieb am 22.06.2006 10:07 Uhr:
Da es wahrscheinlicher ist, da? ich eine Ziege vorgew?hlt habe, ist es auch wahrscheinlicher, da? ich durch einen Wechsel gewinne.
2a. Die Wahrscheinlichkeit ein Auto anstelle einer Ziege zu gewinnen ist kleiner.
2b. Habe ich ein Auto vorgew?hlt, kann ich NUR durch einen Wechsel in meiner Entscheidung nur verlieren.
Da es unwahrscheinlicher ist, da? ich ein Auto vorgew?hlt habe, ist es auch unwahrscheinlicher, da? ich durch einen Wechsel meiner Entscheidung verliere. |
Deine Argumentierung hat was.
Sie k?nnte in der Tat eine psychologische Entscheidungshilfe sein.
Sie ist verwandt mit meinen dargelegten psychologischen und gef?hlsm??igen Entscheidungshilfen weiter oben:
- "Nee, ich habe sowieso immer Pech, lieber wechseln, da hat man zumindest eine bessere statistische Chance"
(anstatt: "Ach, heute ist mein Gl?ckstag, hinter meiner T?r ist das Auto, ich behalte!)
Man kann sie aber meiner Meinung nach nicht statistisch als 2/3 beziffern bei einer Einzelentscheidung auf 2 Objekte, wo es um alles oder nichts geht. Das ist eher ein Verhaltensmuster von Spielern (Optimisten/Pessimisten bzw. selbstsicher/?ngstlich), das bei einer Einzelentscheidung gleicherma?en Erfolg oder Mi?erfolg haben kann, und nicht 2/3 Erfolg.
Liebe Gr??e
Jocelyne Lopez
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22.06.2006 20:17 |
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DerDicke
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22.06.2006 21:31 |
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DerDicke
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24.06.2006 17:50 |
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Re: Herausforderung f?r den gesunden Menschenverstand |
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Zitat: |
DerDicke schrieb am 24.06.2006 16:50 Uhr:
Keiner, der eine solide Grundausbildung in Statistik hat, verwechstelt Wahrscheinlichkeit mit Realit?t.
Der Zusammenhang zwischen der reinen Rechengr??e "Wahrscheinlichkeit" und einer real me?baren Gr??e "Relative H?ufigkeit" ist durch das Gesetz der gro?en Zahl gut beschrieben. |
Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen sind nur ein Speziellgebiet der Mathematik. Dieses Gebiet hat auch nichts speziell mit "Logik" oder "gesundem Menschenverstand" zu tun, die hier diskreditiert und verschm?ht werden sollten. Auch Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen sind der Logik und dem gesunden Menschenverstand untergeordnet: Sie behandeln jedoch nicht das Gebiet der Realit?t, das hier f?lschlicherweise mit der Fragestellung im Er?ffnungsthread eingeleitet wurde:
Zitat: |
Wie soll der Kandidat sich entscheiden, um seine Gewinnchance zu maximieren? |
Und nicht:
?Wie soll der Kandidat sich entscheiden, um die Gewinnchance der Spieler bei diesem Spiel zu maximieren??
Ein Spieler selbst hat real keine Chance 2/3 Auto zu gewinnen. Entweder verliert er das Auto oder gewinnt er es.
Auch ein Verurteilter hat real keine Chance 2/3 hingerichtet zu werden: Entweder stirbt er oder lebt er.
Auch eine Frau hat real keine Chance 2/3 M?dchen oder 2/3 Junge zu geb?ren: Entweder geb?rt sie ein M?dchen oder einen Jungen.
Statistiken und Wahrscheinlichkeiten haben mit erfahrbaren Situationen nichts zu tun. Wie das Wort auf Deutsch schon sagt, sind sie f?r einen Mensch nur ?Scheinwahrheiten?. Sie stellen f?r einen Mensch keine reale und freie Entscheidungshilfe dar, h?chstens eine psychologische Beeinflussung - in manchen F?llen ganz bestimmt eine M?glichkeit der T?uschung und psychologischen Manipulierung.
Sie haben lediglich eine bestimmte und begrenzte N?tzlichkeit in bestimmten Teilgebieten, vor allem f?r Entscheidungstr?ger auf der Ebene einer Menschengemeinschaft.
Dass sie auf der individuellen Ebene keine Bedeutung haben wei? ich selbst und ich brauche ganz bestimmt keine ?solide Grundausbildung in Statistik? zu haben um es zu wissen, das habe ich sogar schon in der Seite 2 dieses Threads MontyHall geantwortet:
Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 14.06.2006 17:10 Uhr:
Stimmt! Jetzt sehe ich es auch.
Aber gut, das ist wiederum nur eine rein statistische Chanceoptimierung, und Statistiken helfen bekanntlich aus der Perspektive eines einzelnen Menschen ?berhaupt nicht, das richtige "Gl?ck" bei einer einzelnen Entscheidung zu haben (hier als Spieler das Gl?ck, auf eine Ziege statt auf ein Auto zu tippen). Was bringt es f?r meinen gesunden Menschenverstand zu erfahren, dass zwei andere Spieler das Auto gewinnen konnten, und ich nicht?
Ich habe vielleicht auch nur 1% Risiko bei einem Flugszeugabst?rz zu sterben, das ist wenig, aber was n?tzt mir das pers?nlich, wenn ich nur einmal unter den 1 % geh?re, ich habe n?mlich auch nur ein Leben... |
Nein, keiner braucht eine ?solide Grundausbildung in Statisktik? um zu wissen, dass sie keine Bedeutung und Aussagekraft auf der individuellen Ebene haben.
Das zeugt zum Beispiel dieser kleine Witz, den jeder sofort verstehen kann:
Der Statistiker: In Deutschland wird jede 8 Minuten ein Mensch ?berfahren.
Antwort seines Gespr?chspartners: Der arme Kerl!
Viele Gr??e
Jocelyne Lopez
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Jocelyne Lopez am 24.06.2006 20:28.
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24.06.2006 20:24 |
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DerDicke
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25.06.2006 09:05 |
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DerDicke
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25.06.2006 18:25 |
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Re: Herausforderung f?r den gesunden Menschenverstand |
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Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 25.06.2006 23:21 Uhr:
Zitat: |
DerDicke schrieb am 25.06.2006 17:25 Uhr:
Zitat: |
Ich habe vielleicht auch nur 1% Risiko bei einem Flugszeugabst?rz zu sterben, das ist wenig, aber was n?tzt mir das pers?nlich, wenn ich nur einmal unter den 1 % geh?re, ich habe n?mlich auch nur ein Leben... |
Guter Punkt: der wirft ein ganz neues Thema auf: die Statistik als Entscheidungsgrundlage.
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Das Thema ist in diesem Thread nicht neu: Es ging doch die ganze Zeit um Entscheidungsgrundlage und Entscheidungshilfe:
Zitat: |
Wie soll der Kandidat sich entscheiden, um seine Gewinnchance zu maximieren? |
Statistiken interessieren mich auch eher weniger.
Ich m?chte nicht gern mein Leben nach Statistiken ausrichten.
Das w?re auch irgendwie zirkelschl?ssig:
Die einzelnen Menschen sind ja die Grundlage der Statistiken, sie kreieren die Statistiken. Und nicht die Statistiken sollen den Mensch kreieren.
Ich brauche auch nicht die Statistiken zu folgen, die Statistiken folgen mich ja.
Viele Gr??e
Jocelyne Lopez
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Und genau deswegen ist das Statistische Bundesamt zur Erhebung von Handelsstatistiken v?llig irrelevant und ?berfl?ssig f?r die ?konomie,
und erst recht f?r Einzelh?ndler oder mich als Konsumenten.
Ich habe mich sowieso schon immer gefragt, warum es diese verdammte, uns?gliche, volksverdummende Fernsehwerbung oder Postwurfwerbung gibt.
Kaufverhalten? Gibt's bei mir individuell nicht.
__________________ Mit freundlichen Gr??en
Sebastian Frenzel
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von SebastianFrenzel am 26.06.2006 00:37.
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26.06.2006 00:33 |
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marcho
Jungspund
Dabei seit: 26.06.2006
Beiträge: 12
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26.06.2006 00:46 |
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