|
Re: Warum h?lt sich eine Theorie wie die RT? |
|
Erlauben Sie mir einen kurzen Kommentar zu einigen Passagen Ihrer E-Mail, die Sie hier zur Diskussion stellen:
Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 18.05.2007 12:28 Uhr:
(***)
Dagegen hat mich am 14.08.06 die Frau Bundesministerin f?r Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, mit einer reinen ?Pilatus-Antwort? abserviert: ?Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung sind unter den Experten in der Wissenschaft selbst zu diskutieren?. |
Und damit hat Frau Schavan auch v?llig recht. Diese Antwort bedeutet nichts anderes, als das sich die Politik aufgrund der im Grundgesetz festgeschriebenen Wissenschaftsfreiheit eben aus der Wissenschaft heraus h?lt und wissenschaftliche Fragestellungen eben auch nur innerhalb des "Wissenschaftsbetriebes" zu diskutieren sind.
Ich frage mich so langsam, ob die Gruppe von Herrn Mueller bzw. Sie als Interessenvertreterin, die Sie doch so vehement auf die Einhaltung des entsprechenden Artikels der Verfassung pochen, diesen ?berhaupt richtig verstanden haben (was man sich unter "Freiheit von Forschung und Lehre" vorzustellen hat).
Zitat: |
Wie k?nnen die B?rger dieses Landes glaubw?rdig von einer Bundesministerin f?r Bildung und Forschung erwarten, dass sie sich f?r die Freiheit der Wissenschaft einsetzt |
Aber genau das tut Frau Schavan, in dem Sie die "Zust?ndigkeit" f?r diese physikalischen Fragestellungen eben in der Wissenschaft sieht und nicht in der Politik bzw. in politischer Einflussnahme auf den wissenschaftlichen Beitrieb.
Sie setzt sich eindeutig f?r die Freiheit von Forschung und Lehre ein.
Zitat: |
Soll es denn so weit kommen, dass die Wissenschaftsfreiheit ?ber eine Verfassungsbeschwerde verteidigt werden m?sste? W?re dies eines Rechtstaates w?rdig? |
Wenn Sie ?ber politische Entscheidungstr?ger in den Wissenschaftsbetrieb eingreifen wollen, dann handeln Sie dem entsprechendem Artikel der Verfassung dieses Landes eindeutig zuwider.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Hans Baeyer-Villiger am 24.05.2007 23:35.
|
|
24.05.2007 23:35 |
|
UnePierre
Tripel-As
Dabei seit: 23.10.2006
Beiträge: 203
|
|
Re: Warum h?lt sich eine Theorie wie die RT? |
|
Hallo,
so ?hnlich sehe ich das auch. Was sollte denn die Politik Ihrer Meinung nach unternehmen? Soll der Bundestag die RT etwa per Gesetz verbieten?
Die Wissenschaftsfreiheit ist ein hohes Gut in unserer Verfassung. Es erlaubt einem Professor an einer Universit?t die RT zu lehren, genauso wie es Herrn Friebe erlaubt, auf der Jahrestagung der DPG die Kritik daran vorzustellen. Es f?llt in die Eigenverantwortung jedes interessierten B?rgers, sich selbst ein Bild der Lage zu machen. Zum Gl?ck bietet das Internet ein effizientes Mittel hierzu.
Meines Erachtens w?rde eine falsche Theorie sowieso zu falschen Ergebnissen f?hren und daher von selbst von der Bildfl?che verschwinden. Dass dies bei der RT 100 Jahre lang nicht der Fall war, ist schon f?r sich genommen ein starkes Indiz f?r die Richtigkeit dieser Theorie. Die Argumentation von G.O.M?ller, die RT w?rde in geheimb?ndlerischer Weise von s?mtlichen Physikern der Erde gedeckt, ist nicht nur sehr weit hergeholt, sondern schon praktisch unm?glich.
Hinzu kommt noch, dass Herr Friebe seinen eigenen Anspr?chen nicht gerecht wird: Er vermutet einerseits eine Art Verschw?rung hinter der RT, weigert sich andererseits aber auch hartn?ckig, nachgewiesenerweise falsche Argumente aus der G.O. M?ller-Dokumentation oder fehlerhafte Arbeiten von seiner Homepage zu korrigieren.
viele Gr?sse
UnePierre
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von UnePierre am 25.05.2007 10:15.
|
|
25.05.2007 10:00 |
|
UnePierre
Tripel-As
Dabei seit: 23.10.2006
Beiträge: 203
|
|
Re: Warum h?lt sich eine Theorie wie die RT? |
|
Hallo,
mein Eindruck aus Diskussionen mit Wissenschaftskritikern ist, dass diese den Verdr?ngungswettbewerb auf dem Wissenschafts-"Markt" erheblich untersch?tzen. Irrt?mlich wird davon ausgegangen, die RT bspw. sei reines Lehrbuchwissen, das seine Richtigkeit nicht in der Praxis unter Beweis stellen m?sse. Zu dieser abwegigen Ansicht kann nur kommen, wer den Wissenschaftsbetrieb nicht aus eigener Anschauung kennt. Nicht zuf?llig sind die meisten Kritiker der RT Autodidakten.
Aus diesem Grund halte ich auch sehr wohl die Frage nach der Qualifikation eines Authors f?r legitim. Es k?me ja auch niemand auf die Idee, seine Finanzangelegenheiten in die H?nde seines Friseurs zu legen.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: eine falsche Theorie h?tte im weltweiten Wettbewerb nicht die geringste Chance. Man stelle sich das einmal vor: weltweit arbeiten und forschen Tausende von Wissenschaftlern an der RT, die falsch sein soll. Nur, aus irgendwelchen obskuren Gr?nden soll es unm?glich sein, bei Experimenten etwas davon zu bemerken. Allein die Kritiker der RT sind schlau genug, um dem Irrtum auf die Spur zu kommen. Eine solche Denkweise offenbart ein derartiges Ausmass an Fehleinsch?tzung und Selbst?berh?hung, dass bei jedem kritischen Beobachter die Alarmglocken klingeln m?ssen.
viele Gr?sse
UnePierre
|
|
30.05.2007 15:57 |
|
Waverider
Realist
Dabei seit: 08.06.2006
Beiträge: 105
|
|
Re: Warum h?lt sich eine Theorie wie die RT? |
|
Die RT h?lt sich deswegen so "hartn?ckig", weil sie im Gegensatz zu Newton all diejenigen Experimente erkl?ren bzw. ihre Ergebnisse vorraussagen kann, wozu die klassische Mechanik nur bedingt in der Lage ist und bei hohen Geschwindigkeiten v?llig versagt.
Dar?ber hinaus schlie?t sie auch (insbesondere f?r langsame Geschwindigkeiten) die klassische Mechanik mit ein.
Wo ist eigentlich das Problem? Die Tatsache, dass man die RT nicht versteht, das diese zu kompliziert ist oder zum Teil dem "gesunden Meschenverstand" widerspricht, sind keine die RT widerlegenden Argumente.
Die RT ist eine Theorie mit logischen und vor allem quantitativen Aussagen. Mit blo?er Polemik oder lediglich qualitativem, philosophischem "Geschw?tz" kann diese nat?rlich nicht widerlegt werden. Dazu bedarf es einer quantitativen Falsifizierung, was nat?rlich das Verst?ndnis der RT vorraussetzt, womit sich der Kreis wieder schlie?t.
Dreh- und Angelpunkt der RT ist das Verst?ndnis der relativen Uhrensynchronisation als eine Folge der endlichen Lichtgeschwindigkeit, denn die Synchronisation von Uhren an verschiedenen Orten ist die Grundlage daf?r, um ?berhaupt bewegte Systeme analysieren zu k?nnen. Wenn man diese Tatsache anerkennt, wird man auch begreifen, warum Newton nur bedingt anwendbar ist....
Gru? Waverider
|
|
16.06.2007 21:44 |
|
Nunja
Routinier
Dabei seit: 03.12.2005
Beiträge: 383
|
|
|
18.06.2007 16:20 |
|
Christian
User gesperrt!
Dabei seit: 13.04.2007
Beiträge: 42
|
|
|
19.06.2007 10:09 |
|
Waverider
Realist
Dabei seit: 08.06.2006
Beiträge: 105
|
|
Re: Warum h?lt sich eine Theorie wie die RT? |
|
Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 17.06.2007 10:17 Uhr:
Zitat: |
Waverider schrieb am 16.06.2007 20:44 Uhr:
Die Tatsache, dass man die RT nicht versteht, das diese zu kompliziert ist oder zum Teil dem "gesunden Meschenverstand" widerspricht, sind keine die RT widerlegenden Argumente.
Die RT ist eine Theorie mit logischen [...] Aussagen. |
Diese Aussage enth?lt gleich einen Widerspruch:
Wenn die RT dem "gesunden Menschenverstand widerspricht", kann sie nicht eine Theorie mit logischen Aussagen sein.
|
Die RT ist zun?chst in sich logisch schl?ssig, zu ihrer m?glichen Falsifikation k?nnten h?chsten ihre Annahmen als Ansatzpunkt dienen, d.h. letztendlich z.B. dass bei einem Experiment kein homogenes, und damit auch kein isotropes Medium vorlag.
Mit "gesundem Menschenverstand" meine ich nat?rlich jene Annahmen, welche ein Mensch zun?chst intuitiv aus seiner Erfahrung heraus benutzt.
Das diese Annahmen bei einem genauen nachrechnen sich auch mal als falsch bzw. ungenau erweisen k?nnen, wie es bei der RT der Fall ist, zeigt, dass der "gesunde Menschenverstand" nicht immer rational und damit nicht logisch ist, weil hier einfach die menschliche Vorstellungskraft nicht mehr ausreicht.
Also, obiges Zitat ist kein Widerspruch, da in diesem Fall nicht der Mensch sondern die Theorie wegen ihrer mathematisch-logischen Herleitung einen gr??eren Abstraktionsgrad aufweist oder glauben Sie tats?chlich, der Mensch w?re ein Homo-Logikus ?
Gru? Waverider
|
|
19.06.2007 12:07 |
|
Nunja
Routinier
Dabei seit: 03.12.2005
Beiträge: 383
|
|
|
19.06.2007 16:51 |
|
Jan Teller
User gesperrt!
Dabei seit: 03.06.2007
Beiträge: 24
|
|
|
19.06.2007 17:42 |
|
Nunja
Routinier
Dabei seit: 03.12.2005
Beiträge: 383
|
|
|
20.06.2007 01:40 |
|
Jan Teller
User gesperrt!
Dabei seit: 03.06.2007
Beiträge: 24
|
|
|
20.06.2007 02:09 |
|
Nunja
Routinier
Dabei seit: 03.12.2005
Beiträge: 383
|
|
|
20.06.2007 02:26 |
|
Christian
User gesperrt!
Dabei seit: 13.04.2007
Beiträge: 42
|
|
Re: Warum h?lt sich eine Theorie wie die RT? |
|
Zitat: |
Nunja schrieb am 19.06.2007 15:51 Uhr:
Christian:
Der Stab muss nur um seine Querachse gedreht werden. An beiden Enden dreht er sich gleichzeitig mit. Eine einfache mechanische gleichzeitige Schaltung, mit der man zwei, oder auch drei Uhren ohne Licht synchronizieren kann. Konnte sich Einstein auch nicht vorstellen.
Roll einfach einen Bleistift zwischen den Fingern, du wirst sehen das an beiden Enden gleichzeitig etwas passiert. |
So, bei genauerem Nachdenken ?ber diese Methode offenbart sich erneut der Denkfehler.
Frage: Wie versetzt man einen Stab in so Rotation, dass sich alle Oberfl?chenpunkte exakt gleichzeitig mitdrehen?
Gar nicht, denn ein real existierender Stab ist kein unendlich starrer K?rper.
Versetzt man den Stab also in Rotation, breitet sich diese, in Ihrem Beispiel entlang der Querachse, auch nur mit endlicher Geschwindigkeit aus.
Und wenn ich nur einen ganz kurzen Stab nehme, um Uhren zu synchronisieren, kann ich das auch gleich digital mit elektrischen Signalen oder Lichtsignalen machen.
Man ist aber so oder so immer bei einer endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit des Synchronisationssignals.
__________________ F=m*a und E=m*c? sind oft leichter gesagt als verstanden.
|
|
20.06.2007 10:41 |
|
Nunja
Routinier
Dabei seit: 03.12.2005
Beiträge: 383
|
|
Re: Warum h?lt sich eine Theorie wie die RT? |
|
Zitat: |
Christian schrieb am 20.06.2007 09:41 Uhr:
So, bei genauerem Nachdenken ?ber diese Methode offenbart sich erneut der Denkfehler.
Frage: Wie versetzt man einen Stab in so Rotation, dass sich alle Oberfl?chenpunkte exakt gleichzeitig mitdrehen?
Gar nicht, denn ein real existierender Stab ist kein unendlich starrer K?rper. |
Du glaubst also, da? sich ein Bleistift wenn Du ihn zwischen den Fingern rollst, nicht an beiden Enden gleichzeitig bewegt.
Zitat: |
Christian schrieb am 20.06.2007 09:41 Uhr:
Versetzt man den Stab also in Rotation, breitet sich diese, in Ihrem Beispiel entlang der Querachse, auch nur mit endlicher Geschwindigkeit aus. |
Nein, da breitet sich gar nichts aus. Und schon gar nicht breitet sich die Rotation aus,
Zitat: |
Christian schrieb am 20.06.2007 09:41 Uhr:
Und wenn ich nur einen ganz kurzen Stab nehme, um Uhren zu synchronisieren, kann ich das auch gleich digital mit elektrischen Signalen oder Lichtsignalen machen. |
Du verstehst also nicht warum eine andere Synchronisationsmethode einen Widerspruch zu einer Grundannahme der RT bildet.
Zitat: |
Christian schrieb am 20.06.2007 09:41 Uhr:
Man ist aber so oder so immer bei einer endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit des Synchronisationssignals. |
Du verstehst also auch nicht was der Begriff Ausbreitungsgeschwindigkeit bedeutet und auch nicht die wirkliche Problematik des Beispiels.
__________________ "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis daf?r, dass sie nicht absolut absurd ist." - Bertrand Russell
|
|
20.06.2007 16:23 |
|
Christian
User gesperrt!
Dabei seit: 13.04.2007
Beiträge: 42
|
|
Re: Warum h?lt sich eine Theorie wie die RT? |
|
Zitat: |
Nunja schrieb am 20.06.2007 15:23 Uhr:
Zitat: |
Christian schrieb am 20.06.2007 09:41 Uhr:
So, bei genauerem Nachdenken ?ber diese Methode offenbart sich erneut der Denkfehler.
Frage: Wie versetzt man einen Stab in so Rotation, dass sich alle Oberfl?chenpunkte exakt gleichzeitig mitdrehen?
Gar nicht, denn ein real existierender Stab ist kein unendlich starrer K?rper. |
Du glaubst also, da? sich ein Bleistift wenn Du ihn zwischen den Fingern rollst, nicht an beiden Enden gleichzeitig bewegt.
|
Exakt, so ist es, das glaube ich. Auch wenn der Effekt bei einem Bleistift kaum nachweisbar klein ist.
Zitat: |
Nunja schrieb am 20.06.2007 15:23 Uhr:
Zitat: |
Christian schrieb am 20.06.2007 09:41 Uhr:
Versetzt man den Stab also in Rotation, breitet sich diese, in Ihrem Beispiel entlang der Querachse, auch nur mit endlicher Geschwindigkeit aus. |
Nein, da breitet sich gar nichts aus. Und schon gar nicht breitet sich die Rotation aus.
|
Selbstverst?ndlich tut es das. Die Kraft, die an einem Teil des Bleistiftes angreift, um diesen zu drehen, wird innerhalb des Stiftes von Atom zu Atom ?bertragen. Es treten Reibungskr?fte innerhalb des Materials auf.
Diese internen Reibungskr?fte f?hren dann dazu, dass weitere Atome mitgef?hrt werden und so weiter und so fort.
Was glaubst du, wie langsam das im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit ist?
Ziemlich langsam.
Und warum?
Weil Materie tr?ge ist und beschleunigt wird. (Auch wenn es hier nur um nen Bleistift geht.)
Lichtwellen dagegen nicht.
Zitat: |
Nunja schrieb am 20.06.2007 15:23 Uhr:
Zitat: |
Christian schrieb am 20.06.2007 09:41 Uhr:
Und wenn ich nur einen ganz kurzen Stab nehme, um Uhren zu synchronisieren, kann ich das auch gleich digital mit elektrischen Signalen oder Lichtsignalen machen. |
Du verstehst also nicht warum eine andere Synchronisationsmethode einen Widerspruch zu einer Grundannahme der RT bildet.
|
Genau. Hier weiss ich nicht, worauf du gerade hinaus willst.
Zitat: |
Nunja schrieb am 20.06.2007 15:23 Uhr:
Zitat: |
Christian schrieb am 20.06.2007 09:41 Uhr:
Man ist aber so oder so immer bei einer endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit des Synchronisationssignals. |
Du verstehst also auch nicht was der Begriff Ausbreitungsgeschwindigkeit bedeutet und auch nicht die wirkliche Problematik des Beispiels.
|
Hmm. Das dachte ich aber, dass ich das verstanden habe.
Christian
__________________ F=m*a und E=m*c? sind oft leichter gesagt als verstanden.
|
|
20.06.2007 16:37 |
|
|
|
|
|
|
|