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Wicht
User gesperrt!
Dabei seit: 04.01.2006
Beiträge: 94
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Re: Das chinesische Zimmer |
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Zitat: |
Jocelyne Lopez schrieb am 08.01.2006 19:48 Uhr:
Hallo zusammen!
Ich habe mehrere Dialogen in Foren ?ber ?das chinesische Zimmer? von John Searle mitverfolgt.
Dar?ber h?tte ich eine Frage an die Kenner der sogenannten ?k?nstlichen Intelligenz? und an die Kognitionsspezialisten.
Was w?rde denn passieren, wenn man absichtlich einem Computer eine "falsche Erkenntnis? beibringt, also heimlich in die Irre f?hrt? W?rde er irgendwann in der Lage sein, den Fehler selbst zu erkennen und sich selber zu korrigieren?
Nehmen wir z.B. ein Sprachroboter an, der Dialogen mit echten Menschen f?hren soll. Man hat ihm z.B. ?beigebracht?, dass Schafe 5 Beine haben.
K?nnten echte Menschen ihm durch einen Dialog ?berzeugen, dass Schafe 4 Beine haben?
W?rde er ohne Eingriff der Entwickler in der Lage sein, selbstst?ndig seinen Fehler zu erkennen und die richtige Information zu speichern?
Kurz gesagt: K?nnte er sich von Menschen ?berzeugen lassen?
Liebe Gr??e
Jocelyne Lopez |
Diese Frage kann man ?berhaupt nicht stellen.
Ein Gesamtsystem kann kein eigenes Teilsystem widerlegen, ohne sich dabei selber zu widerlegen.
W?re dies m?glich, dann w?re das Teilsystem dem Gesamtsystem immer gleichwertig und trotzdem von ihm verschieden, d.h. nicht aus ihm hervorgegangen.
Und da ein PC kein Mensch ist...sondern nur ein PC...wir er immer brav ja ? nein sagen und selber nicht ?berzeugen k?nnen. Es besteht also ein un?berwindbares Kommunikationsproblem! Und dieses Kommunikationsproblem besteht deswegen, weil eine Maschine nicht in der Lage ist, sich abstrakte ?Gedanken? zu machen. Und ein Gef?hl wird eine Maschine nie entwickeln k?nnen.
Das ist meiner Meinung nach die einzig richtige Antwort.
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08.01.2006 22:36 |
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Re: Das chinesische Zimmer |
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Hallo Witch!
Zitat: |
Wicht schrieb am 08.01.2006 21:36 Uhr:
Und da ein PC kein Mensch ist...sondern nur ein PC...wir er immer brav ja ? nein sagen und selber nicht ?berzeugen k?nnen. Es besteht also ein un?berwindbares Kommunikationsproblem! Und dieses Kommunikationsproblem besteht deswegen, weil eine Maschine nicht in der Lage ist, sich abstrakte ?Gedanken? zu machen. Und ein Gef?hl wird eine Maschine nie entwickeln k?nnen.
Das ist meiner Meinung nach die einzig richtige Antwort. |
Das ist auch meine Meinung.
Jedoch sehe ich auch hier eine gef?hrliche Entwicklung in der Mentalit?t von manchen Wissenschaftlern, die sich einbilden - und auch diese Einbildung leider in die ?ffentlichkeit verbreiten, dass in absehbarer Zukunft Computer intelligenter als Menschen sein werden.
Wie zum Beispiel der Beitrag eines promovierten Mathematikers in einer Diskussion bei Wissenschaft-online es dokumentiert:
Zitat: |
Wolfgang Klein hat bei Wissenschaft-online geschrieben:
https://www.wissenschaft-online.de/sixcms/detail.php?id=579764
? [?] So ist aus meiner Sicht die Lage der Dinge. Die j?ngsten Ereignisse in New York zeigen, da? wir nicht auf einer idyllischen Insel der Seeligen a la Seifenoper leben, sondern auf einem Planeten, der mit seiner exponentiell wachsenden Bev?lkerung, der Umweltzerst?rung und den ethnischen, religi?sen und politischen Zwistigkeiten langsam in eine bedrohliche Schieflage kommt, die sich nur mit intelligenten Aktionen und nicht mit blindem Draufschlagen (auf wen schon - auf die anderen 5 Milliarden der Weltbev?lkerung?) unter Kontrolle wird halten lassen.
Stephen Hawkings neuestes Buch habe ich leider noch nicht lesen k?nnen, aber nach dem, was das j?ngste Fokus-Interview (auch so ein Beispiel d?mmlicher Popul?rwissenschaft) wiedergibt, meint er auch, da? die menschliche Durchschnittsintelligenz (die absolute, nicht der IQ - der ist immer 100) f?r die anstehenden Probleme und Entwicklungen einfach zu niedrig ist. Hawking bef?rwortet gentechnische Eingriffe in die Keimbahn zur Steigerung der Intelligenz vor, sobald diese Technik verl??lich funktioniert. Dies besonders auch vor dem Hintergrund, da? der Break-even der maschinellen Intelligenz mit der menschlichen Intelligenz in nicht allzuferner Zukunft liegt (nach Meinung verschiedener Fachleute noch vor der Mitte des 21. Jahrhunderts).
Ray Kurzweil, einer der weltweit f?hrenden Kognitionswissenschaftler und ehemaliger Berater von Pr?sident Clinton, meint in einer in der Frankfurt Allgemeinen Zeitung vom 08.09.2001 abgedruckten Antwort auf das Hawking-Interview, da? er die Vorschl?ge Hawkings f?r unrealistisch h?lt - und zwar nicht, weil er sie f?r abwegig h?lt, sondern weil sie seiner Ansicht nach zu langsam wirken und zu sp?t greifen. Er pl?diert f?r Cyborg-Technologie, wobei er sogar mit Hans Moravec meint, da? am Ende der Entwicklung der Cyborg aus 99,999...% CYBer-Technologie und nur noch zum Rest aus Bio-ORGanismus bestehen wird. (Sind wir nicht alle schon ein bi?chen Cyborg?).
Im Gegensatz zu der kontr?ren Annahme mancher Religionen scheint der Mensch nicht die Krone der Evolution, sondern nur ein ?bergangsstadium zu sein. Mit seinen 100.000 Jahren ist Homo sapiens n?mlich wirklich keine alte Art. Es wird Maschinenst?rmer geben, wie zu Beginn der industriellen Revolution, aber die Evolution wird sich wohl nicht aufhalten lassen. (?) ? |
Dass der Pop-Physiker Stephen Hawking keine Hemmungen hat, gentechnische Eingriffe in die Keimbahn zur Steigerung der ?Intelligenz? in der ?ffentlichkeit zu bef?rworten finde ich dreist, emp?rend und hoch bedenklich. Wo soll das noch enden mit dieser ?Wissenschaft??!
LG
Jocelyne Lopez
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08.01.2006 23:29 |
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Wicht
User gesperrt!
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Beiträge: 94
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08.01.2006 23:52 |
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JGC
Tripel-As
Dabei seit: 28.02.2006
Beiträge: 239
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Re: Das chinesische Zimmer |
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Das w?rde ich nicht so sehen!!
Intelligenz ist eine Sache, Bewusstwerdung eine andere!
Meiner Meinung nach ist ein Bewusstsein die erste Vorraussetzung, damit ?berhaupt Intelligenz entstehen kann...
Vorher sind Abstraktionen nur Reihenfolgen auf Grund der vorhandenen vorgegebenen Parametern.
Damit ein Computersystem sich seiner "Existenz" bewusst werden kann, m?ssen nat?rlich die notwendigen Eingabe- und Ausgabeger?te zur Verf?gung stehen und ein "elektronischer Spiegel", der all die Aktionen reflektieren kann, damit sie ein Unterprogramm entsprechend bewerten und einordnen kann
Wenn sich ein Bewusstsein in einem Computersystem manifestieren soll, dann wird es durch die Selbstreflektion schon Mittel und Wege finden, seinen "K?rper"(die Maschine) entsprechend zu benutzen.
Versuch und Irrtum ist dabei der erste Gang.
Erfolgt eine "Erfahrung"(sich ?ndernde Spannungswerte, bestimmte Ger?te werden an oder aus geschaltet, die Kammera wird auf sich selbst gerichtet, das Mikrophon nimmt seine Eigenger?usche wahr usw...) die ?ber die Reflektionsroutine ein bestimmtes Informationsmuster erzeugt, so kann dieses Ereignis ?ber eine "Bedeutungszuweisung" in einer Wichtigkeitsskala niedergeschrieben werden.(positive und negative Wertigkeiten auf einer beliebigen Skala...)
Folgt keine Erfahrung, so wird auch nichts gespeichert.
Die daraus gesch?pften erkenntnistheoretischen Erfahrungen k?nnte ein Bewusstsein irgendwann als geordnete Informationen ablegen, welche die Maschine selber ?ber mathematische R?ckkoppelprozesse steuern k?nnte, welche dem Bewusstsein der Maschine einen Lernprozess erm?glichen w?rde....
Na gut... Um diese Geschichte kurz zu halten.....
Wenn ein Bewusstsein sich maniverstieren wird, dann auf keinen Fall in einem einzelnen PC!
Das funktioniert nur mit einem Netzwerk oder einer Netzwerk?hnlichen Prozessortechnologie....
Der erste Bewusstwerdungsprozess, den die Menscheit in einer Maschine erleben kann, ist das globale Internet. Noch sind die Prozesse nicht gen?gend verzweigt und verschaltet, damit es so weit kommt.
Aber eines Tages (in nicht sehr ferner Zeit) werden Dinge geschehen, die weit ?ber unseren Verstand hinausgehen werden...
Dann, wenn sich unser weltweites Netz mit einem freundlichen Hi... bei jedem von uns meldet...
in diesem Sinne.................................JGC
__________________ Strassen? Wo wir hingehen, braucht man keine "Strassen"...
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von JGC am 26.03.2006 23:25.
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26.03.2006 23:23 |
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