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Ekkehard Friebe Ekkehard Friebe ist männlich
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Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Folgendes Buch k?nnte uns zum Nachdenken anregen:

Thomas Samuel Kuhn (1962, 1973): ?Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen?

Kurzbeschreibung
Kuhns Thema ist der Proze?, in dem wissenschaftliche Erkenntnisse erzielt werden. Fortschritt in der Wissenschaft - das ist seine These - vollzieht sich nicht durch kontinuierliche Ver?nderung, sondern durch revolution?re Prozesse. Dabei beschreibt der Begriff der wissenschaftlichen Revolution den Vorgang, bei dem bestehende Erkl?rungsmodelle, an denen und mit denen die wissenschaftliche Welt bis dahin gearbeitet hat, abgel?st und durch andere ersetzt werden: es findet ein Paradigmenwechsel statt.

Lesen Sie bitte weiter unter:
http://beat.doebe.li/bibliothek/b00013.html


Beste Gr??e Ekkehard Friebe

04.06.2007 11:56 Ekkehard Friebe ist offline Email an Ekkehard Friebe senden Homepage von Ekkehard Friebe Beiträge von Ekkehard Friebe suchen Nehmen Sie Ekkehard Friebe in Ihre Freundesliste auf
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Re: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Ekkehard Friebe schrieb am 4. 6. 2007 um 11:56 Uhr:


Zitat:

Folgendes Buch k?nnte uns zum Nachdenken anregen:

Thomas Samuel Kuhn (1962, 1973): ?Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen?



Erg?nzend hierzu m?chte ich noch auf folgenden Kommentar von Paul Hoyningen-Huene hinweisen:

http://www.unics.uni-hannover.de/zeww/045_Hoyningen_KuhnStrk.pdf


Ich zitiere nachstehend aus Kapitel 3 (Seiten 319 bis 321):


Zitat:


3. Der methodische Ausgangspunkt von SSR: Die neue wissenschaftsinterne Historiographie


Das 1. Kapitel von SSR [ = The Structure of Scientific Revolutions] beginnt mit dem folgenden, oft zitierten Satz:


Zitat:

?Die Geschichte k?nnte, wenn man sie f?r eine Fundgrube von mehr als blo? Anekdoten und Chronologie h?lt, eine entscheidende Umw?lzung des Bildes der Wissenschaft bewirken, in dem wir jetzt befangen sind? (15/1).



In diesem Satz ist das Programm der philosophischen Bem?hungen Kuhns angesprochen. Seine Theorie besteht darin, die Geschichte der Wissenschaften tats?chlich f?r mehr als eine Fundgrube von Anekdoten und der Chronologie zu halten und aus dieser Perspektive ein neues Bild der Wissenschaft und ihrer Entwicklung zu entwerfen. Worin besteht diese neue Perspektive? Gemeint ist, was Kuhn die ?neue wissenschafts-interne Historiographie? nennt, eine Weise der Geschichtsschreibung, die sich in den letzten drei oder vier Jahrzehnten vor allem im angel-s?chsischen Sprachraum fest institutionalisiert und professionalisiert hat (1968; 1979a; 1984).

Diese Art der Wissenschaftshistoriographie will nachholen, was in anderen Kulturwissenschaften schon in der zweiten H?lfte des 19. Jahrhunderts geschehen war, und zwar als Resultat des so genannten Historismus: die ?berwindung ethnozentrischer und pr?sentistischer Vorurteile. Solche Vorurteile aber werden der so genannten ??lteren wissenschaftsinternen Historiographie? vorgeworfen, gegen welche die neuere Art der Historiographie opponiert.

Diese ?ltere Form der Historiographie aber bestimmte bis vor kurzem nahezu ausschlie?lich das allgemein, bei Laien wie Wissenschaftlern und Philosophen, vorherrschende Bild der Wissenschaft. Durch Projektion des Heutigen in die Vergangenheit l??t diese Art der Geschichtsschreibung die Geschichte der Wissenschaft als ein kumulatives Anwachsen der Erkenntnis erscheinen, in dem einmal gewonnene Erkenntnis durch den sp?teren Wissensfortschritt niemals mehr wesentlich angetastet wird, allenfalls in Randbereichen pr?zisiert bzw. eingeschr?nkt wird.

Doch dieses Bild der Wissenschaft, so Kuhn, tr?gt. Es sei so authentisch wie das Bild, das man sich von einer fremden Kultur aufgrund von Reiseprospekten und Sprachlehrg?ngen machen k?nne (15/1). Dieses tr?gerische Bild entsteht dadurch, da? in der ?lteren Historiographie die vergangene Wissenschaft inhaltlich an die heutige Wissenschaft angeglichen wird, und zwar vor allem auf zwei Weisen. Einmal wird die Auswahl dessen, was ?berhaupt in die geschichtliche Darstellung aufgenommen wird, danach vorgenommen, da? als historisch wertvoll dasjenige angesehen wird, was sich bis auf den heutigen Tag in der Wissenschaft erhalten hat. Zum anderen wird dieses als historisch wertvoll Eingestufte mit den Begriffen heutiger Wissenschaft dargestellt, was bisweilen zu einer Verzerrung des wissenschaftlichen Wissens einer fr?heren Epoche f?hrt. Kurz: Die ?ltere Wissenschaftshistoriographie l??t f?r die m?gliche Fremdheit der vergangenen Wissenschaft, f?r ihr Anders-Sein im Vergleich zu heutiger Wissenschaft, zu wenig Raum - wie eine V?lkerkunde, die eine fremde Kultur mittels der in der eigenen Kultur geltenden Wertvorstellungen bewerten zu k?nnen glaubt.

Wie auf anderen Gebieten, die sich von ethnozentrischen und pr?sentistischen Vorurteilen befreien wollen, ist der Schl?ssel f?r das Verst?ndnis einer fremden Kultur die hermeneutische Lekt?re geeigneter Texte (bzw. ?u?erungen). Geeignete Texte sind nur jeweils zeitgen?ssische Texte, und zwar neben ver?ffentlichten Quellen wie Artikeln und Lehrb?chern der Zeit auch unver?ffentlichte Texte, wie wissenschaftliche Briefwechsel, Tageb?cher, Laborb?cher usw. Die hermeneutische Lekt?re dieser Quellen versucht, den Sinn der Texte m?glichst weitgehend ihnen selbst zu entnehmen, und nicht das Verst?ndnis von Begriffen, Fragestellungen und Standards heutiger Wissenschaft in diese Texte hinein zu projizieren (wenn das auch niemals vollst?ndig vermeidbar ist).

Nur eine methodisch so angelegte Historiographie, welche die Fremdheit der Vergangenheit durch hartn?ckige Hermeneutik uns wieder zug?nglich zu machen sucht, ist zugelassen, um die Daten zu liefern, die gewisserma?en das Rohmaterial f?r die Kuhnsche Theorie abgeben. Die Wissenschaftsphilosophie hat somit ihre Fragen nicht an einem unhistorischen Klischee zu orientieren, sondern an einer so genau als m?glich durchgef?hrten historischen Rekonstruktion der Wissenschaftsentwicklung. Von daher erkl?rt sich die gro?e Menge von historischen Beispielen in SSR, mit denen Kuhn seine allgemeinen Thesen zur Wissenschaftsentwicklung illustriert bzw. begr?ndet.
(Zitatende)




Lesen Sie bitte weiter unter:

PAUL HOYNINGEN-HUENE
http://www.unics.uni-hannover.de/zeww/045_Hoyningen_KuhnStrk.pdf


Beste Gr??e Ekkehard Friebe

05.06.2007 13:32 Ekkehard Friebe ist offline Email an Ekkehard Friebe senden Homepage von Ekkehard Friebe Beiträge von Ekkehard Friebe suchen Nehmen Sie Ekkehard Friebe in Ihre Freundesliste auf
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Re: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Ekkehard Friebe schrieb am 04.06.2007 um11:56 Uhr:


Zitat:


Folgendes Buch k?nnte uns zum Nachdenken anregen:

Thomas Samuel Kuhn (1962, 1973): ?Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen?




Nachstehend bringe ich eine Leseprobe aus dem genannten Buch von Thomas Samuel Kuhn aus dem Kapitel:
9. Das Wesen und die Notwendigkeit wissenschaftlicher Revolutionen
(Seiten 120 bis 122 der 2. deutschen Auflage):




Zitat:


Clerk Maxwell teilte mit anderen Bef?rwortern der Wellentheorie des Lichts im neunzehnten Jahrhundert die ?berzeugung, da? sich die Lichtwellen durch einen materiellen ?ther fortpflanzen m?ssen. Das Ersinnen eines mechanischen Mediums, das solche Wellen tr?ge, war f?r viele seiner f?higsten Zeitgenossen ein Standardproblem. Seine eigene Theorie jedoch, die elektromagnetische Theorie des Lichts, hatte ?berhaupt keine Erkl?rung f?r ein Medium, das in der Lage w?re, Lichtwellen zu tragen, und sie machte ganz offensichtlich das Auffinden einer Erkl?rung noch schwieriger, als es vorher bereits erschien. Anf?nglich war Maxwells Theorie aus ebendiesen Gr?nden weithin abgelehnt worden. Aber wie bei Newtons Theorie erwies es sich auch bei derjenigen Maxwells als schwer, auf sie zu verzichten, und als sie den Status eines Paradigmas erlangte, ?nderte sich die Haltung der Gemeinschaft ihr gegen?ber. In den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts wirkte Maxwells Beharren auf der Existenz eines mechanischen ?thers bald nur noch wie ein Lippenbekenntnis, was es ganz entschieden nicht gewesen war, und die Versuche, ein solches ?therisches Medium zu ersinnen, wurden aufgegeben. Die Wissenschaftler hielten es nicht mehr f?r unwissenschaftlich, von einer elektrischen ?Verschiebung? zu sprechen, ohne anzugeben, was verschoben wurde. Das Ergebnis war wiederum eine neue Reihe von Problemen und Normen, die schlie?lich wesentlich an der Entstehung der Relativit?tstheorie beteiligt waren [Anmerkung 10].

Diese charakteristischen Verlagerungen in der Auffassung der wissenschaftlichen Gemeinschaft von ihren g?ltigen Problemen und Normen w?ren f?r die Thesen dieses Essays weniger bedeutungsvoll, wenn man annehmen k?nnte, da? sie sich immer von einem methodologisch niedrigeren zu einem h?heren Typ vollz?gen. In diesem Falle w?rden auch ihre Wirkungen als kumulativ erscheinen. Es ist kein Wunder, da? einige Historiker behauptet haben, die Geschichte der Wissenschaft zeige eine fortlaufende Steigerung der Reife und Verfeinerung der menschlichen Auffassung vom Wesen der Wissenschaft [Anmerkung 11].

Doch ist es noch viel schwieriger, Argumente f?r eine kumulative Entwicklung der wissenschaftlichen Probleme und Normen vorzubringen, als f?r eine Kumulierung von Theorien. Der Versuch, die Schwerkraft zu erkl?ren, wurde zwar von den meisten Wissenschaftlern des achtzehnten Jahrhunderts mit Gewinn aufgegeben, war aber nicht auf ein an sich illegitimes Problem gerichtet; die Einw?nde gegen innewohnende Kr?fte waren weder unwissenschaftlich noch in irgendeinem herabsetzenden Sinne metaphysisch. Es gibt keine ?u?eren Normen, die eine Beurteilung dieser Art gestatten. Was geschah, war weder ein Absinken noch eine Hebung der Normen, sondern einfach ein Wechsel, den die Annahme eines neuen Paradigmas forderte. Au?erdem ist dieser Wechsel seitdem r?ckg?ngig gemacht worden und k?nnte es nochmals werden. Im zwanzigsten Jahrhundert gelang es Einstein, die Schwerkraft zu erkl?ren, und diese Erkl?rung hat die Wissenschaft zu einer Reihe von Kanons und Problemen zur?ckgebracht, die in diesem speziellen Punkt eher denen von Newtons Vorg?ngern als denen seiner Nachfolger ?hneln.

Ein anderes Beispiel: die Entwicklung der Quantenmechanik hat das methodologische Verbot, das in der chemischen Revolution entstand, umgekehrt. Die Chemiker versuchen jetzt, und zwar mit gro?em Erfolg, die Farbe, den Aggregatzustand und andere Eigenschaften der in ihren Laboratorien verwendeten und erzeugten Substanzen zu erkl?ren. Ein ?hnlicher Umschwung k?nnte selbst in der elektromagnetischen Theorie im Gange sein. Der Raum ist in der heutigen Physik nicht die inaktive und homogene Grundlage, als die er in Newtons und Maxwells Theorie auftrat; einige seiner neuen Eigenschaften sind den einst dem ?ther zugeschriebenen nicht un?hnlich; eines Tages werden wir vielleicht wissen, was eine elektrische Verschiebung ist.

Indem die obigen Beispiele die Betonung von den kognitiven auf die normativen Funktionen des Paradigmas verlagern, erweitern sie unser Verst?ndnis der Art und Weise, in der Paradigmata dem wissenschaftlichen Leben Form verleihen. Vorher haben wir in der Hauptsache die Rolle des Paradigmas als Tr?ger einer wissenschaftlichen Theorie untersucht. In dieser Rolle funktioniert es, indem es dem Wissenschaftler sagt, welche Entit?ten es in der Natur gibt und welche nicht, und wie sie sich verhalten. Durch diese Informationen entsteht eine Landkarte, deren Einzelheiten durch reife wissenschaftliche Forschung aufgehellt werden. Und da die Natur viel zu komplex und vielf?ltig ist, um auf gut Gl?ck erforscht zu werden, ist diese Landkarte genauso wichtig f?r die kontinuierliche Weiterentwicklung der Wissenschaft wie Beobachtung und Experiment. Durch die von ihnen verk?rperten Theorien erweisen sich die Paradigmata als grundlegend f?r die Forschungst?tigkeit. Sie sind jedoch f?r die Wissenschaft in noch anderer Hinsicht konstitutiv, und darauf kommt es uns nun an.

Besonders unsere letzten Beispiele zeigen, da? die Paradigmata die Wissenschaftler nicht nur mit einer Landkarte versorgen, sondern auch mit einigen wesentlichen Richtlinien f?r die Erstellung einer Landkarte. Wenn der Wissenschaftler ein Paradigma erlernt, erwirbt er sich Theorien, Methoden und Normen, gew?hnlich in einer unentwirrbaren Mischung. Wenn Paradigmata wechseln, gibt es deshalb normalerweise bezeichnende Verschiebungen der Kriterien, welche die Zul?ssigkeit von Problemen und den sich anbietenden L?sungen bestimmen.

Diese Beobachtung bringt uns zum Ausgangspunkt dieses Abschnittes zur?ck, denn sie liefert uns den ersten deutlichen Hinweis darauf, warum die Wahl zwischen konkurrierenden Paradigmata regelm??ig Fragen aufwirft, die mit den Kriterien der normalen Wissenschaft nicht gel?st werden k?nnen. In dem Ma?e -- einem ebenso bezeichnenden wie l?ckenhaften Ma? --, in dem die Auffassungen zweier wissenschaftlicher Schulen dar?ber, was ein Problem und was eine L?sung ist, auseinander gehen, werden sie zwangsl?ufig aneinander vorbeireden, wenn sie ?ber die relativen Vorz?ge ihrer jeweiligen Paradigmata diskutieren. In den sich regelm??ig ergebenden, teilweise im Kreis laufenden Argumenten wird f?r jedes Paradigma gezeigt, da? es mehr oder weniger den Kriterien, die es sich selbst vorschreibt, gerecht wird und einigen jener Kriterien, die ihm von seinen Gegnern zudiktiert werden, nicht v?llig gen?gt. Es gibt auch noch andere Gr?nde f?r die L?ckenhaftigkeit logischer Kontakte, die durchweg die Paradigmadiskussionen charakterisiert. Da beispielsweise kein Paradigma jemals alle von ihm definierten Probleme l?st und da keine zwei Paradigmata genau dieselben Probleme ungel?st lassen, bringen Paradigmadiskussionen immer die Frage mit sich: die L?sung welcher Probleme ist bedeutsamer? Wie der Streit konkurrierender Normen kann diese Wertfrage nur im Rahmen von Kriterien entschieden werden, die au?erhalb der normalen Wissenschaft liegen, und gerade diese Zuflucht zu ?u?eren Kriterien macht ganz offensichtlich die Paradigmadiskussionen revolution?r. Es geht aber noch um etwas Grundlegenderes als Normen und Werte. Bisher habe ich nur behauptet, Paradigmata seien konstitutiv f?r die Wissenschaft. Jetzt m?chte ich darlegen, inwiefern sie auch f?r die Natur konstitutiv sind.

(Zitatende)




Beste Gr??e Ekkehard Friebe

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Ekkehard Friebe am 04.08.2008 11:31.

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Re: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Nachstehend bringe ich eine weitere Leseprobe aus dem genannten Buch von Thomas Samuel Kuhn aus dem Kapitel:
?10. Revolutionen als Wandlungen des Weltbildes? (Seiten 123 bis 124):


Zitat:


10. Revolutionen als Wandlungen des Weltbildes

Wenn der Wissenschaftshistoriker die Ergebnisse der fr?heren Forschung vom Standpunkt der zeitgen?ssischen Geschichtsschreibung aus untersucht, k?nnte sich ihm der Gedanke aufdr?ngen, da? bei einem Paradigmawechsel die Welt sich ebenfalls ver?ndert. Unter der F?hrung eines neuen Paradigmas verwenden die Wissenschaftler neue Apparate und sehen sich nach neuen Dingen um. Und was noch wichtiger ist, w?hrend der Revolutionen sehen die Wissenschaftler neue und andere Dinge, wenn sie mit bekannten Apparaten sich an Stellen umsehen, die sie vorher schon einmal untersucht hatten. Es ist fast, als w?re die Fachgemeinschaft pl?tzlich auf einen anderen Planeten versetzt worden, wo vertraute Gegenst?nde in einem neuen Licht erscheinen und auch unbekannte sich hinzugesellen. Nat?rlich geschieht in Wirklichkeit nicht ganz dies: es gibt keine geographische Verpflanzung; au?erhalb des Labors gehen die allt?glichen Geschehnisse wie bisher weiter. Und doch, Paradigmawechsel veranlassen die Wissenschaftler tats?chlich, die Welt ihres Forschungsbereichs anders zu sehen. Soweit ihre einzige Beziehung zu dieser Welt in dem besteht, was sie sehen und tun, k?nnen wir wohl sagen, da? die Wissenschaftler nach einer Revolution mit einer anderen Welt zu tun haben.

Als einfachste Modelle f?r solche Ver?nderungen der Welt des Wissenschaftlers erweisen sich die bekannten Darstellungen eines visuellen Gestaltwandels als sehr lehrreich. Was in der Welt des Wissenschaftlers vor der Revolution Enten waren, sind nachher Kaninchen. Ein Mensch, der zuerst die Au?enseite eines Kastens von oben sah, sieht sp?ter die Innenseite von unten. Ver?nderungen dieser Art sind ?bliche Begleiterscheinungen der wissenschaftlichen Ausbildung, wenn sie auch gew?hnlich langsamer vor sich gehen und fast nie r?ckg?ngig zu machen sind. Bei einem Blick auf eine H?henlinienkarte sieht der Studierende Linien auf einem Bogen Papier, der Kartograph dagegen sieht das Bild eines Gel?ndeabschnitts. Beim Blick auf ein Blasenkammerphoto sieht der Studierende verworrene und unterbrochene Linien, der Physiker aber sieht die Aufzeichnung eines bekannten subnuklearen Vorgangs. Erst nach einer Anzahl solcher Umwandlungen des Sehbildes wird der Studierende ein Bewohner der Welt des Wissenschaftlers, der sieht, was der Wissenschaftler sieht, und reagiert, wie es der Wissenschaftler tut. Die Welt, in die der Studierende dann eintritt, ist jedoch nicht ein f?r allemal durch die Natur seiner Umwelt einerseits und der Wissenschaft andererseits festgelegt. Sie wird vielmehr gemeinsam von der Umwelt und der bestimmten normal-wissenschaftlichen Tradition, der zu folgen der Studierende angehalten wurde, bestimmt.

Deshalb mu? zur Zeit einer Revolution, da sich die normal-wissenschaftliche Tradition ver?ndert, die Wahrnehmung des Wissenschaftlers von seiner Umgebung neu gebildet werden -- in manchen vertrauten Situationen mu? er eine neue Gestalt sehen lernen. Wenn er das getan hat, wird die Welt seiner Forschung hie und da mit der vorher von ihm bewohnten nicht vergleichbar erscheinen. Das ist ein weiterer Grund, warum von verschiedenen Paradigmata geleitete Schulen immer etwas aneinander vorbeireden.

In ihrer gebr?uchlichsten Form zeigen Gestaltexperimente nat?rlich lediglich das Wesen von Ver?nderungen in der Wahrnehmung. Sie sagen uns nichts ?ber die Rolle von Paradigmata oder von fr?her bereits assimilierten Erfahrungen beim Wahrnehmungsvorgang. F?r diese Frage jedoch steht eine reichhaltige psychologische Literatur zur Verf?gung, von welcher ein gro?er Teil aus der bahnbrechenden Arbeit des Hanover Institute herr?hrt. Eine Versuchsperson, der eine Spezialbrille mit Umkehrlinsen aufgesetzt wird, sieht anf?nglich die ganze Welt auf dem Kopf stehend. Zu Beginn funktioniert das Wahrnehmungssystem der Versuchsperson in der Weise, wie es ohne Brille zu sehen gelehrt wurde, und das Ergebnis ist eine v?llige Desorientierung, eine akute pers?nliche Krise.

Nachdem die Versuchsperson aber gelernt hat, sich der neuen Welt anzupassen, kippt das gesamte Gesichtsfeld um, gew?hnlich nach einer Zwischenperiode, in welcher das Sehbild verworren ist. Danach werden die Objekte wieder so wahrgenommen, wie es vor dem Aufsetzen der Brille der Fall war. Die Assimilation eines vorher anomalen Gesichtsfeldes hat auf das Feld selbst eingewirkt und es ver?ndert [Anmerkung 1]. W?rtlich und metaphorisch hat der an Umkehrlinsen gew?hnte Mensch eine revolution?re Umwandlung des Sehens durchgemacht.

(Zitatende)




Beste Gr??e Ekkehard Friebe

06.08.2008 10:54 Ekkehard Friebe ist offline Email an Ekkehard Friebe senden Homepage von Ekkehard Friebe Beiträge von Ekkehard Friebe suchen Nehmen Sie Ekkehard Friebe in Ihre Freundesliste auf
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Re: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Nachstehend bringe ich eine weitere Leseprobe aus dem genannten Buch von Thomas Samuel Kuhn aus dem Kapitel:
?10. Revolutionen als Wandlungen des Weltbildes? (Seiten 124 bis 126):



Zitat:


Die Versuchspersonen bei dem in Abschnitt 6. besprochenen Experiment mit den ver?nderten Spielkarten erlebten eine ganz ?hnliche Umwandlung. Bevor sie durch verl?ngerte Darbietung gelehrt worden waren, da? die Welt ver?nderte Spielkarten enthielt, sahen sie nur die Karten, auf die sie durch ihre fr?heren Erfahrungen eingestellt waren. Nachdem die Erfahrung sie aber mit den erforderlichen zus?tzlichen Kategorien vertraut gemacht hatte, waren sie in der Lage, alle anomalen Karten bei der ersten Betrachtung, die lang genug war, um ?berhaupt eine Identifizierung zu gestatten, zu erkennen. Andere Experimente zeigen, da? auch die wahrgenommene Gr??e, Farbe usw. von experimentell dargebotenen Objekten je nach der fr?heren ?bung und Erfahrung der Versuchspersonen variiert [Anmerkung 2].

Bei einer ?berpr?fung der reichen Experimentalliteratur, der diese Beispiele entnommen sind, kommt der Verdacht auf, da? f?r die Wahrnehmung selbst etwas ?hnliches wie ein Paradigma vorausgesetzt werden mu?. Was ein Mensch sieht, h?ngt sowohl davon ab, worauf er blickt, wie davon, worauf zu sehen ihn seine visuell-begriffliche Erfahrung gelehrt hat. Bei mangelnder ?bung darin kann es nur, wie William James es ausdr?ckt, ?eine verteufelt wilde Verwirrung? geben.

In den letzten Jahren haben einige von denen, die sich mit der Geschichte der Wissenschaft befassen, Experimente wie die soeben beschriebenen ?u?erst anregend gefunden. Besonders N. R. Hanson hat Gestaltdemonstrationen verwendet, um einige der auch mich hier besch?ftigenden Konsequenzen wissenschaftlicher ?berzeugung herauszuarbeiten [Anmerkung 3].

Andere Kollegen haben wiederholt festgestellt, da? die Wissenschaftsgeschichte einen besseren und geschlosseneren Sinn erg?be, wenn man annehmen k?nnte, da? auch Wissenschaftler gelegentlich Wahrnehmungsverschiebungen wie die vorher beschriebenen erleben. Aber so anregend psychologische Experimente auch sind, sie k?nnen nach der Natur der Dinge nicht mehr sein als das. Sie zeigen zwar Eigenschaften der Wahrnehmung, die f?r die wissenschaftliche Entwicklung zentral sein k?nnten, sie beweisen aber nicht, ob die von einem Forscher ge?bte sorgf?ltige und kontrollierte Beobachtung ?berhaupt an diesen Eigenschaften teilhat. Au?erdem macht gerade die Eigenart solcher Experimente jede unmittelbare Demonstration dieses Punktes unm?glich. Wenn geschichtliche Beispiele die psychologischen Experimente als relevant erscheinen lassen sollen, m?ssen wir zun?chst feststellen, welche Daten wir von der Geschichte erwarten k?nnen und welche nicht.

Die Versuchsperson bei einer Gestaltdemonstration wei?, da? sich ihre Wahrnehmung verschoben hat, da sie diese wiederholt wechseln lassen kann, w?hrend sie dasselbe Buch oder St?ck Papier in der Hand h?lt. Der Tatsache bewu?t, da? sich in ihrer Umwelt nichts ver?ndert hat, richtet sie ihre Aufmerksamkeit in steigendem Ma?e nicht auf die Figur (Ente oder Kaninchen), sondern auf die Linien auf dem Papier, auf das sie blickt. Schlie?lich kann sie sogar lernen, die Linien zu sehen, ohne eine der Figuren wahrzunehmen, und sie vermag dann zu sagen (was sie vorher nicht einwandfrei konnte), da? sie wirklich diese Linien sieht, jedoch abwechselnd einmal als Ente und einmal als Kaninchen. Aus dem gleichen Grund wei? die Versuchsperson bei dem Experiment mit den anomalen Spielkarten (oder genauer gesagt, sie kann dazu gebracht werden zu wissen), da? ihre Wahrnehmung sich verschoben haben mu?, weil eine ?u?ere Autorit?t, n?mlich der Experimentator, sie ?berzeugt, da? sie ohne R?cksicht darauf, was sie gesehen hat, die ganze Zeit auf eine schwarze Herz F?nf geblickt hat. In beiden F?llen, wie auch bei allen ?hnlichen psychologischen Experimenten, liegt die Wirksamkeit der Demonstration darin, da? sie auf diese Weise analysiert werden kann. Solange es keine ?u?ere Norm gibt, im Hinblick auf welche ein Wechsel der Sehweise demonstriert werden k?nnte, ist es nicht m?glich, zu einem Schlu? ?ber alternative Wahrnehmungsm?glichkeiten zu kommen.

(Zitatende)





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08.08.2008 13:11 Ekkehard Friebe ist offline Email an Ekkehard Friebe senden Homepage von Ekkehard Friebe Beiträge von Ekkehard Friebe suchen Nehmen Sie Ekkehard Friebe in Ihre Freundesliste auf
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Nachstehend bringe ich eine weitere Leseprobe aus dem genannten Buch von Thomas Samuel Kuhn aus dem Kapitel:
?10. Revolutionen als Wandlungen des Weltbildes? (Seiten 126 bis 12cool:



Zitat:


Bei der wissenschaftlichen Beobachtung ist die Situation jedoch genau umgekehrt. Der Wissenschaftler kann nichts heranziehen, was jenseits dessen l?ge, was er mit den Augen und seinen Apparaten zu erfassen vermag. G?be es eine h?here Autorit?t, die ihm best?tigen k?nnte, da? seine Sehweise sich verschoben hat, dann w?rde diese Autorit?t selbst zur Quelle seiner Sinnesdaten, und das Verhalten seiner Sehweise w?rde zu einer Quelle von Problemen (wie es das Verhalten der Versuchsperson f?r den Psychologen ist). Die gleichen Probleme w?rden sich ergeben, wenn der Wissenschaftler so wie die Versuchsperson bei den Gestaltexperimenten bald die eine, bald die andere Wahrnehmung hervorrufen k?nnte. Die Periode, in der das Licht ?manchmal eine Welle und manchmal ein Partikel? war, war eine Krisenzeit -- eine Periode, in der etwas nicht stimmte --, und sie endete erst mit der Entwicklung der Wellenmechanik und der Erkenntnis, da? das Licht eine selbst?ndige Entit?t ist, unterschieden von Wellen wie von Partikeln. Wenn also in den Wissenschaften Wahrnehmungsverschiebungen die Paradigmawechsel begleiten, k?nnen wir von den Wissenschaftlern nicht erwarten, da? sie diese Ver?nderungen unmittelbar bezeugen. Beim Betrachten des Mondes sagt einer, der sich zum Kopernikanismus bekehrt hat, nicht: ?Ich pflegte einen Planeten zu sehen, jetzt aber sehe ich einen Trabanten.? Diese Art der Formulierung w?rde implizieren, da? das Ptolem?ische System in einem bestimmten Sinne einmal richtig war. Der zur neuen Astronomie Bekehrte sagt vielmehr: ?Ich hielt einst den Mond f?r (oder sah den Mond als) einen Planeten, ich hatte aber unrecht.? Diese Art der Feststellung h?rt man oft im Gefolge wissenschaftlicher Revolutionen. Wenn sie gew?hnlich eine Verschiebung des wissenschaftlichen Sehens oder eine andere geistige Umwandlung von gleicher Wirkung verbirgt, k?nnen wir kein unmittelbares Zeugnis f?r diese Verschiebung erwarten. Wir m?ssen vielmehr nach mittelbaren und aus dem Verhalten hervorgehenden Beweisen daf?r suchen, da? der Wissenschaftler mit einem neuen Paradigma anders sieht, als er vorher zu sehen pflegte.

Kehren wir also zum historischen Material zur?ck und fragen, welche Ver?nderungen in der Welt des Wissenschaftlers ein Historiker, der an solche Wechsel glaubt, entdecken kann. Sir William Herschels Entdeckung des Uranus gibt uns ein erstes Beispiel, und zwar eines, das eine enge Parallele zu dem Experiment mit den anomalen Karten bietet. Bei mindestens siebzehn verschiedenen Gelegenheiten hatten von 1690 bis 1781 mehrere Astronomen, darunter einige der hervorragendsten europ?ischen Beobachter, einen Fixstern in Positionen gesehen, von denen wir heute annehmen m?ssen, da? sie zu jener Zeit von Uranus eingenommen wurden. Einer der besten Beobachter in dieser Gruppe hatte 1769 den Stern sogar in vier aufeinander folgenden N?chten gesehen, ohne eine Bewegung festzustellen, die eine andere Identifizierung h?tte nahe legen k?nnen. Als Herschel zw?lf Jahre sp?ter das gleiche Objekt zum ersten Mal beobachtete, hatte er ein stark verbessertes, selbstgebautes Teleskop. Dadurch war er in der Lage, einen scheinbaren Durchmesser der Scheibe festzustellen, die f?r Fixsterne zumindest ungew?hnlich war. Irgend etwas stimmte nicht, und er verschob deshalb die Identifizierung, um weitere Nachforschungen anzustellen. Durch diese Untersuchungen wurde die Bewegung des Uranus entdeckt, und Herschel verk?ndete daher, er habe einen neuen Kometen entdeckt! Erst einige Monate sp?ter, nach vergeblichen Versuchen, die beobachtete Bewegung in eine Kometenbahn einzupassen, kam Lexell darauf, da? die Bahn m?glicherweise die eines Planeten sei [Anmerkung 4]. Als man diese Anregung akzeptiert hatte, gab es in der Welt der Fachastronomen einige Fixsterne weniger und einen Planeten mehr. Ein Himmelsk?rper, der fast ein Jahrhundert lang ab und zu beobachtet worden war, wurde nach 1781 anders gesehen, da er, genau wie eine anomale Spielkarte, nicht l?nger in die von dem fr?her vorherrschenden Paradigma gelieferten Wahrnehmungskategorien (Fixstern oder Komet) eingeordnet werden konnte.

(Zitatende)





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Re: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Nachstehend bringe ich eine weitere Leseprobe aus dem genannten Buch von Thomas Samuel Kuhn aus dem Kapitel:
?10. Revolutionen als Wandlungen des Weltbildes? (Seiten 128 bis 130):



Zitat:


Die Verschiebung der Sehweise, die es den Astronomen m?glich machte, den Planeten Uranus zu sehen, scheint aber nicht nur die Wahrnehmung des vorher bereits beobachteten Objekts ber?hrt zu haben. Ihre Folgen reichten viel weiter. Obgleich das Beweismaterial nicht ganz eindeutig ist, darf man annehmen, da? die von Herschel erzwungene geringf?gige Paradigmaver?nderung dazu beigetragen hat, die Astronomen f?r die nach 1801 rasch erfolgende Entdeckung der zahlreichen kleineren Planeten oder Asteroiden vorzubereiten. Wegen ihrer geringen Gr??e zeigten sie nicht die anomalen Ausma?e, die Herschel wachsam gemacht hatten. Trotzdem waren die Astronomen, weil darauf vorbereitet, weitere Planeten zu finden, in der Lage, zwanzig in den ersten f?nfzig Jahren des neunzehnten Jahrhunderts mit Standardinstrumenten zu identifizieren [Anmerkung 5]. Die Geschichte der Astronomie bietet viele andere Beispiele f?r ?nderungen in der wissenschaftlichen Wahrnehmung, die durch Paradigmata herbeigef?hrt wurden, sogar noch eindeutigere. Kann es denn beispielsweise ein Zufall sein, wenn westliche Astronomen erst in dem halben Jahrhundert, nachdem das neue Paradigma von Kopernikus aufgestellt worden war, an dem vorher unwandelbaren Himmel eine Ver?nderung bemerkten?

Die Chinesen, deren Auffassung vom Kosmos Ver?nderungen am Himmel nicht ausschlo?, hatten das Erscheinen vieler neuer Sterne am Firmament viel fr?her festgestellt. Die Chinesen hatten auch -- und sogar ohne die Hilfe eines Fernrohrs -- das Erscheinen von Sonnenflecken systematisch aufgezeichnet, Jahrhunderte bevor sie von Galilei und seinen Zeitgenossen gesehen worden waren [Anmerkung 6]. Sonnenflecken und ein neuer Stern waren keineswegs die einzigen Beispiele von Ver?nderungen, die unmittelbar nach Kopernikus am Firmament der westlichen Astronomen auftauchten. Unter Verwendung traditioneller Ger?te, manchmal nichts weiter als ein St?ck Faden, entdeckten die Astronomen des sp?ten sechzehnten Jahrhunderts wiederholt, da? Kometen nach Belieben durch das All wanderten, das fr?her den unwandelbaren Planeten und Fixsternen vorbehalten war [Anmerkung 7]. Gerade die Leichtigkeit und Schnelligkeit, mit der die Astronomen jetzt neue Dinge sahen, wenn sie mit alten Ger?ten alte Objekte betrachteten, l??t uns zu der Metapher greifen, da? die Astronomen nach Kopernikus in einer anderen Welt lebten. Auf jeden Fall reagierte ihre Forschung, als w?re es wirklich so.

Die vorangegangenen Beispiele wurden der Astronomie entnommen, weil die Beschreibungen von Himmelsbeobachtungen h?ufig in einer Form gegeben werden, deren Vokabular aus relativ reinen Beobachtungsbegriffen besteht. Nur in solchen Berichten k?nnen wir so etwas wie eine vollst?ndige Parallelit?t zwischen den Beobachtungen der Wissenschaftler und denen der Versuchspersonen des Psychologen zu finden hoffen. Wir m?ssen aber nicht auf einer derart engen Parallelit?t bestehen, sondern k?nnen nur gewinnen, wenn wir unsere Norm etwas lockern. Wenn wir uns mit der allt?glichen Bedeutung des Verbs ?sehen? zufrieden geben, werden wir schnell erkennen, da? wir schon vielen anderen Beispielen f?r die Verschiebungen in der wissenschaftlichen Wahrnehmung, die einen Paradigmawechsel begleiten, begegnet sind. Dieser erweiterte Gebrauch der Ausdr?cke ?Wahrnehmung? und ?Sehen? wird bald eine ausdr?ckliche Rechtfertigung verlangen, doch soll zuerst ihre praktische Anwendung erkl?rt werden.

Schauen wir noch einmal kurz auf zwei unserer fr?heren Beispiele aus der Geschichte der Elektrizit?t. W?hrend des siebzehnten Jahrhunderts, als ihre Forschung von der einen oder anderen Ausd?nstungstheorie geleitet wurde, sahen die Elektriker wiederholt Spreuteilchen von elektrisch geladenen K?rpern, die sie angezogen hatten, zur?ckschnellen oder herabfallen. Das ist zumindest das, was die Beobachter des siebzehnten Jahrhunderts gesehen zu haben behaupteten, und wir haben keinen Grund, die Berichte ?ber ihre Wahrnehmung mehr anzuzweifeln als unsere eigenen. Vor die gleichen Apparate gestellt, w?rde ein moderner Beobachter elektrostatische Absto?ung sehen (und nicht mechanisches oder gravitationsbedingtes Zur?ckschnellen); aber im geschichtlichen Verlauf wurde, mit einer allgemein ignorierten Ausnahme, die elektrostatische Absto?ung als solche erst erkannt, nachdem Hauksbees Gro?apparatur ihre Wirkungen stark vergr??ert hatte. Absto?ung nach einer Aufladung durch Ber?hrung war jedoch nur eine der vielen Absto?ungswirkungen, die Hauksbee sah. Durch seine Forschungen wurde -- fast wie bei einem Gestaltwandel -- die Absto?ung pl?tzlich die grundlegende ?u?erung des elektrischen Zustandes, und es war nunmehr die Anziehungskraft, die eine Erkl?rung erforderte [Anmerkung 8].

Die im fr?hen achtzehnten Jahrhundert sichtbaren elektrischen Ph?nomene waren sowohl feiner wie auch mannigfaltiger als die von Beobachtern im siebzehnten Jahrhundert gesehenen. Oder: nach der Rezipierung des Franklinschen Paradigmas sah der auf eine Leidener Flasche schauende Elektriker etwas anderes, als er vorher gesehen hatte. Aus dem Ger?t war ein Kondensator geworden, f?r den weder die Flaschenform noch das Glas erforderlich war. Vielmehr traten jetzt die beiden leitf?higen Schichten -- von denen eine bei dem urspr?nglichen Ger?t nicht vorhanden war -- in den Vordergrund. Wie schriftliche Er?rterungen und bildliche Darstellungen Schritt f?r Schritt bezeugen, waren zwei durch einen Nichtleiter getrennte Metallplatten zum Prototyp der ganzen Klasse geworden [Anmerkung 9]. Gleichzeitig erhielten andere induktive Wirkungen neue Beschreibungen, und wieder andere wurden zum ersten Mal bemerkt.

(Zitatende)





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Re: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Nachstehend bringe ich eine weitere Leseprobe aus dem genannten Buch von Thomas Samuel Kuhn aus dem Kapitel:
?10. Revolutionen als Wandlungen des Weltbildes? (Seiten 130 bis 132):



Zitat:


Verschiebungen dieser Art sind nicht auf Astronomie und Elektrizit?tslehre beschr?nkt. Wir haben schon einige ?hnliche Umwandlungen der Sehweise erw?hnt, die der Geschichte der Chemie entnommen werden k?nnen. Wir sagten, Lavoisier habe Sauerstoff gesehen, wo Priestley entphlogistizierte Luft und andere ?berhaupt nichts gesehen hatten. W?hrend er sich daran gew?hnte, Sauerstoff zu sehen, mu?te Lavoisier auch seine Anschauung von vielen anderen, vertrauteren Stoffen ?ndern. Er mu?te beispielsweise ein zusammengesetztes Erz sehen, wo Priestley und seine Zeitgenossen eine elementare Erde gesehen hatten; und solcher Wandlungen gab es noch mehr. Zum allermindesten sah Lavoisier als Ergebnis der Entdeckung des Sauerstoffs die Natur anders. Und da er keinen Zugang zu dieser hypothetischen feststehenden Natur hatte, die er jetzt ?anders sah?, zwingt uns das Prinzip der ?konomie zu sagen, da? Lavoisier, nachdem er den Sauerstoff entdeckt hatte, in einer anderen Welt arbeitete.

Ich werde gleich die M?glichkeit untersuchen, diese seltsame Formulierung zu vermeiden, doch zuerst brauchen wir ein weiteres Beispiel f?r ihren Gebrauch; wir werden es aus einem der am besten bekannten Teile von Galileis Werk nehmen. Seit dem fernen Altertum haben die meisten Menschen diesen oder jenen schweren K?rper an einer Schnur oder einer Kette hin und her schwingen sehen, bis er schlie?lich zum Stillstand kam. F?r die Anh?nger des Aristoteles, die glaubten, ein schwerer K?rper werde aus sich heraus von einer h?heren Lage in einen Zustand der nat?rlichen Ruhe in einer niedrigeren Lage bewegt, war der schwingende K?rper lediglich ein mit Behinderungen fallender K?rper. Von der Kette gehalten, konnte er am niedrigsten Punkt nur nach einer m?hsamen Bewegung und einer betr?chtlichen Zeitspanne zum Stillstand kommen. Galilei aber sah beim Anblick des schwingenden K?rpers ein Pendel, einen K?rper, dem es fast gelang, die gleiche Bewegung immer wieder ad infinitum auszuf?hren.

Nachdem er das gesehen hatte, beobachtete Galilei auch noch andere Eigenschaften des Pendels und konstruierte aufgrund dieser Beobachtungen viele der bedeutendsten und originellsten Teile seiner neuen Dynamik. Von den Eigenschaften des Pendels leitete Galilei beispielsweise seine einzigen vollst?ndigen und folgerichtigen Argumente f?r die Unabh?ngigkeit von Gewicht und Fallgeschwindigkeit sowie f?r den Zusammenhang zwischen senkrechter H?he und Endgeschwindigkeit der Bewegungen auf schiefen Ebenen her [Anmerkung 10]. Alle diese Naturph?nomene sah er anders, als sie vorher gesehen worden waren.

Wie kam es zu diesem Wandel des Sehens? Nat?rlich durch Galileis pers?nliches Genie. Bedenken wir aber, da? sich Genie hier nicht in genauerer oder objektiverer Beobachtung des schwingenden K?rpers manifestiert. In bezug auf Beschreibung ist die aristotelische Wahrnehmung ebenso genau. Als Galilei berichtete, da? die Schwingungsdauer des Pendels bei Amplituden bis zu 90? unabh?ngig von der Amplitude war, brachte ihn seine Vorstellung vom Pendel dazu, weit mehr Regelm??igkeit zu sehen, als wir heute entdecken k?nnen [Anmerkung 11]. Worum es hier zu gehen scheint, ist vielmehr, da? ein Genie die Wahrnehmungsm?glichkeiten ausbeutete, die durch einen Paradigmawandel im Mittelalter geschaffen worden waren. Galilei war nicht ganz und gar zum Aristoteliker erzogen worden. Im Gegenteil, er war geschult, Bewegungen mittels der Impetustheorie zu analysieren, eines sp?tmittelalterlichen Paradigmas, das behauptete, die fortlaufende Bewegung eines schweren K?rpers sei auf eine Kraft zur?ckzuf?hren, die der Werfer, der seine Bewegung ausl?ste, in ihn hineingelegt habe. Jean Buridan und Nicole Oresme, zwei Scholastiker des vierzehnten Jahrhunderts, welche die Impetustheorie auf ihre vollkommensten Formulierungen brachten, sind die ersten, die in Schwingungsbewegungen alles sahen, was Galilei darin sah. Buridan beschreibt die Bewegung einer schwingenden Saite so, da? zun?chst der Impetus beim Anschlagen der Saite eingegeben wird; der Impetus wird dann aufgebraucht, indem die Saite gegen den Widerstand ihrer Spannung verlagert wird; die Spannung tr?gt die Saite zur?ck, wobei ein wachsender Impetus eingegeben wird, bis der Mittelpunkt der Bewegung erreicht ist; danach verlagert der Impetus die Saite in entgegengesetzter Richtung, wiederum gegen den Widerstand der Saitenspannung, und so weiter in einem symmetrischen Vorgang, der unendlich fortdauern kann. Sp?ter in diesem Jahrhundert umri? Oresme eine ?hnliche Analyse des schwingenden Steins, in der wir heute die erste Diskussion eines Pendels sehen [Anmerkung 12].

Seine Anschauung folgt ganz eng derjenigen, mit welcher Galilei sich zum ersten Mal dem Pendel zuwandte. Zumindest in Oresmes Fall, und fast mit Sicherheit auch in Galileis, war es eine Anschauung, die der ?bergang vom urspr?nglichen aristotelischen zum scholastischen Impetus-Paradigma f?r die Bewegung m?glich gemacht hatte. Solange dieses scholastische Paradigma nicht gefunden war, konnten die Wissenschaftler keine Pendel, sondern nur schwingende Steine sehen. Die Pendel wurden durch etwas ins Leben gerufen, das einem durch ein Paradigma herbeigef?hrten Gestaltwandel sehr ?hnlich war.

(Zitatende)





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Nachstehend bringe ich eine weitere Leseprobe aus dem genannten Buch von Thomas Samuel Kuhn aus dem Kapitel:
?10. Revolutionen als Wandlungen des Weltbildes? (Seiten 132 bis 134):



Zitat:


M?ssen wir jedoch wirklich das, was Galilei von Aristoteles, oder Lavoisier von Priestley trennt, als eine Umwandlung des Sehens beschreiben? Sahen diese M?nner tats?chlich Verschiedenes, wenn sie die gleiche Art von Objekten betrachteten? K?nnen wir in irgendeinem vern?nftigen Sinne sagen, sie h?tten ihre Forschung in verschiedenen Welten durchgef?hrt? Diese Fragen d?rfen nicht l?nger aufgeschoben werden, denn es gibt nat?rlich einen anderen und weit ?blicheren Weg, alle die angef?hrten geschichtlichen Beispiele zu beschreiben. Viele Leser werden sicher sagen wollen, da? sich mit dem Paradigma nur die Interpretation des Wissenschaftlers ?ndert, w?hrend die Beobachtungen selbst ein f?r allemal durch die Natur der Umwelt und des Wahrnehmungssystems fixiert sind. Nach dieser Anschauung haben Priestley wie Lavoisier Sauerstoff gesehen, aber sie interpretierten ihre Beobachtungen unterschiedlich; Aristoteles wie Galilei sahen Pendel, aber ihre Interpretationen dessen, was sie gesehen hatten, wichen voneinander ab.

Ich m?chte gleich sagen, da? diese sehr g?ngige Anschauung von dem, was geschieht, wenn Wissenschaftler ihre Ansichten ?ber grundlegende Dinge ?ndern, weder ganz falsch noch ein blo?er Irrtum sein kann. Es ist vielmehr ein wesentlicher Teil eines philosophischen Paradigmas, das von Descartes ins Leben gerufen und gleichzeitig mit der Newtonschen Dynamik entwickelt wurde. Dieses Paradigma hat der Naturwissenschaft und der Philosophie gute Dienste geleistet. Seine Ausnutzung, wie auch die der Dynamik selbst, war f?r ein grundlegendes Verst?ndnis, das vielleicht auf andere Weise nicht h?tte erreicht werden k?nnen, sehr fruchtbar. Wie aber das Beispiel der Newtonschen Dynamik ebenfalls zeigt, bietet selbst der eindrucksvollste Erfolg in der Vergangenheit keine Gew?hr, da? eine Krise auf unbegrenzte Zeit vermieden werden kann. Heutige Forschungsarbeiten auf Teilgebieten der Philosophie, Psychologie, Linguistik und sogar der Kunstgeschichte konvergieren alle in dem Hinweis darauf, da? das traditionelle Paradigma irgendwie schief liegt. Diese mangelnde ?bereinstimmung mit der Wirklichkeit wird auch durch das Studium der Wissenschaftsgeschichte, dem unsere Aufmerksamkeit hier in erster Linie gilt, immer deutlicher gemacht.

Keiner dieser krisenf?rdernden Bereiche hat bisher eine lebensf?hige Alternative f?r das traditionelle erkenntnistheoretische Paradigma hervorgebracht; sie beginnen aber anzudeuten, welches einige der Eigenschaften des neuen Paradigmas sein werden. Ich bin mir beispielsweise v?llig der Schwierigkeiten bewu?t, die dadurch entstehen, da? ich sage: als Aristoteles und Galilei schwingende Steine betrachteten, sah der erste einen gehemmten Fall, der zweite ein Pendel. Die gleichen Schwierigkeiten werden in einer noch grundlegenderen Form durch die Einleitungss?tze dieses Abschnitts beschworen: Wenn auch die Welt mit dem Wechsel eines Paradigmas nicht wechselt, so arbeitet doch der Wissenschaftler danach in einer anderen Welt. Trotzdem bin ich ?berzeugt, da? wir lernen m?ssen, Behauptungen, die diesen zumindest ?hnlich sind, einen Sinn abzugewinnen.

Was w?hrend einer wissenschaftlichen Revolution geschieht, kann nicht vollst?ndig auf eine neue Interpretation einzelner und stabiler Daten zur?ckgef?hrt werden. Zun?chst einmal sind die Daten nicht eindeutig stabil. Ein Pendel ist kein fallender Stein, und Sauerstoff ist keine entphlogistizierte Luft. Folglich sind die von Wissenschaftlern gesammelten Daten ?ber diese unterschiedlichen Objekte an sich schon verschieden, wie wir bald sehen werden. Und was noch wichtiger ist, der Proze?, in dem entweder der einzelne oder die Gemeinschaft den ?bergang vom gehemmten Fall zum Pendel oder von der entphlogistizierten Luft zum Sauerstoff vollzieht, ?hnelt nicht einer Interpretation. Wie k?nnte er auch, da es f?r den Wissenschaftler gar keine feststehenden Daten zu interpretieren gab! Der Wissenschaftler, der sich ein neues Paradigma zu eigen macht, ist weniger ein Interpret, als da? er einem gleicht, der Umkehrlinsen tr?gt. Er steht derselben Konstellation von Objekten gegen?ber wie vorher, und obwohl er das wei?, findet er sie doch in vielen ihrer Einzelheiten durch und durch umgewandelt.

(Zitatende)





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07.10.2008 13:57 Ekkehard Friebe ist offline Email an Ekkehard Friebe senden Homepage von Ekkehard Friebe Beiträge von Ekkehard Friebe suchen Nehmen Sie Ekkehard Friebe in Ihre Freundesliste auf
 
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